Langendreer. Das Kulturzentrum Bahnhof Langendreer wird 30 Jahre alt und lädt am27. August zum Fest für Groß & Klein ein. Zur Feier des Tages läuft „Der Sprinter“

30 Jahre Bahnhof Langendreer – das muss gefeiert werden! Am 27. August steigt rund um das Kulturzentrum eine große Party. Mit vielen Kultur-Anteilen, und alles bei freiem Eintritt!

Global Pop ist seit den Anfangstagen des Kulturbahnhofs anno 1986 eine der Spezialitäten im Bochumer Osten. So wundert es nicht, dass auch die Geburtstagsparty musikalisch in diese Richtung geht. Eingeladen ist die Banda Sendoros, die ab 21 Uhr die Bühne entern wird. Die Gruppe wurde 2012 von Sebastián Campos-Schwermann, David Fiege und Julian Kühn in Essen gegründet. Größere Aufmerksamkeit wurde ihr zuteil, als sie 2014 mit ihrer Single „Ay nenita“ den Global-Pop-Hit-Award des Multikulti-Radiosenders WDR Funkhaus Europa gewann.

Die Jungs können also ‘was, und spielfreudig sind Banda Senderos auch, live allemal. In dieser Ruhrpott-Spielart der Weltmusik finden sich Einflüsse von Dancehall, Reggae und elektronischen Pop-Elementen, wobei die Texte mehrsprachig daherkommen: gesungen wird auf Deutsch, Spanisch, Englisch, Französisch und Lingála, einem afrikanischem Idiom.

Drei Filme im Programm

Das Kino Endstation als integraler Bestandteil des soziokulturellen Zentrums mischt beim Geburtstagsprogramm natürlich ebenfalls mit. Drei Filme werden am 27. August zu sehen sein: Der Kinderfilm-Klassiker „Pippi Langstrumpf“ (17 Uhr), dann der Christoph-Böll-Erstling „Der Sprinter“ (19 Uhr) sowie „Burn After Reading – wer verbrennt sich hier die Finger“, die schräge US-Kriminalkomödie der Coen-Brüder von 2008 mit Brad Pitt, George Clooney, Frances McDormand (21 Uhr).

Aus Bochumer Sicht natürlich besonders interessant ist die Wiederaufnahme von „Der Sprinter“. Filmemacher Christoph Böll, damals Bochum, heute Sprockhövel, hat damit 1984 ein Werk vorgelegt, das heute Kult-Status genießt. Es geht um den schwulen Wieland, ein dürres Ruhr-Uni-Erstsemester, der in einem Sportverein auf die gesellschaftskonforme Hetero-Norm orientiert hin werden soll. Er sprintet und lernt auf dem Aschenplatz (gedreht wurde in Langendreer und Wattenscheid) eine gewichtige Kugelstoßerin kennen und lieben – doch, das Sportlerglück hält nicht lange vor . . .

Dieser Sportfilm ist ein Spottfilm, er treibt Scherz mit allem, was dem leistungszentrieren Leichtathletik-Betrieb heilig ist. Im Abschluss führt Rainer Vowe ein Filmgespräch mit Regisseur Böll.