Werne. . Anwohner vom Wiescherfeld beklagen üble Gerüche. RAG: „Keine Probleme bekannt“

Den Wirths stinkt’s. Nicht immer. Aber vor allem, wenn es sehr warm ist. So wie vergangene Woche. Und dann auch nur nachts. „Wir werden wach, weil wir wegen des pene-tranten Geruchs kaum Luft bekommen“, klagt Rosita Wirth, die mit ihrem Mann Dieter im Wiescherfeld wohnt. Die Eheleute glauben zu wissen, wo die üblen Gerüche herkommen: „Von den Werner Teichen.“ Offiziell heißen sie Harpener Teiche.

„Das Problem hatten wir vor zehn, elf Jahren schon mal“, sagen die Wirths. Offenbar durch Ableitungen von der früheren Zeche Müser in die Werner Teiche. Das Problem wurde seiner Zeit durch die Beigabe von Wasserstoffperoxid behoben, die Wirths konnten wieder durchatmen. Bis jetzt. „Im Frühjahr ging es wieder los“, sagen die Rentner. „Seither riecht es immer wieder nach faulen Eiern, Schwefel und Fäkalien – kaum auszuhalten.“ Deshalb sind die Wirths froh, dass der Sommer bisher so verregnet ist. „Dann stinkt es nicht so.“

Dass es zu Geruchsbelästigungen kommt, mag man bei der zuständigen RAG Aktiengesellschaft (ehemals Ruhrkohle AG) kaum glauben. Nach Angaben des Unternehmens liegen zurzeit keine Meldungen von Anwohnern zu Geruchsbelästigungen vor. Das Einleiten von Grubenwasser sei immer mit einer Zugabe von Wasserstoffperoxid verbunden, versichert Pressesprecher Ulrich Aghte. Dies geschehe in Abhängigkeit der Fördermenge und werde auch immer mit leichtem Überschuss durchgeführt, damit es nicht zur Ausgasung von Schwefelwasserstoff (Geruch nach faulen Eiern) kommen kann. Aghte: „Die Dosieranlage, die diesen Vorgang steuert, ist automatisiert und fernüberwacht von einer ständig besetzten Stelle. Unregelmäßigkeiten werden dort angezeigt, entsprechende Maßnahmen zeitnah eingeleitet. Dies geht bis zur Abschaltung der Grubenwasserpumpen. Die Dosieranlage wird vom eigenen Personal gewartet jährlich von einer Fachfirma inspiziert.“

Geruchsbelästigungen können unter Tel. 02325/59 36 66 der RAG gemeldet werden