Altenbochum. . Prellballer des TV Frisch-Auf Altenbochum feiern starkes Jahr, obwohl eine eigene Sportstätte fehlt. Verein verliert durch räumliche Engpässe 150 Mitglieder.
Sportlich läuft es prima beim TV Frisch-Auf Altenbochum. Den Prellballern sei Dank. Sie feierten in den letzten Wochen wieder zahlreiche Erfolge. Und das, obwohl sie nur eingeschränkt trainieren konnten. Die Halle am Sanderweg war mit Flüchtlingen belegt, sie wird laut Stadt am 13. Juni wieder freigegeben. Doch Ballspiele sind hier aufgrund der maroden Decken weiterhin verboten. „In ein paar Monaten wird die Halle dann wieder gesperrt, wenn die Decke erneuert wird“, verrät Volker Nebel, Pressesprecher des TV Frisch-Auf Altenbochum. Aufatmen auf Zeit.
Und ja fürs Erste auch keine Besserung für die Prellball-Mannschaften, die dennoch das Beste aus der Situation machen – wie der ganze Verein. Trotz fehlender Hallenzeiten wurden die Frauen in diesem Jahr nach drei Titeln Vize-Meister. Angesichts der Umstände ein super Erfolg. Die Schüler sicherten sich Platz zwei bei den Westdeutschen Meisterschaften, die Schülerinnen Rang vier. „Einfach stark“, lobt der Vorsitzende Manfred Nachtigall, der es schade findet, seinen Teams auch in den nächsten Monaten keine besseren Trainingsbedingungen bieten zu können. „Wir können zwar an den Lohring und in die Halle der Lina-Morgenstern-Schule ausweichen, doch dort fehlen die Markierungen.“
Größter Breitensportverein
Für den TV Frisch-Auf Altenbochum momentan wahrscheinlich das geringste Problem. Viel schlimmer trifft es den Verein, dass sich jüngst 150 Mitglieder abgemeldet haben. „Sonst sind es pro Jahr zwischen zehn und 20. Das ist schon ein Schlag, von der Größenordnung her in etwa ein ganzer Verein“, sagt Nachtigall, der dem mit 2200 Mitgliedern größten Breitensportverein Bochums vorsteht. Doch die Hallen-Not wirkt sich halt auch auf das Kursangebot aus. „Gut, das wir unser Vereinsheim, das Bonhoefferhaus, haben. Dort konnten wir viel an Kursen auffangen.“
Doch eben auch nicht alles. Schließlich fielen neben der Halle am Sanderweg auch die an der Querenburger Straße und Auf dem alten Kamp in Wiemelhausen weg. Die letzten beiden stehen auch weiterhin auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung. „Mehr als 2000 Kursstunden mussten ausfallen“, sagt Nachtigall. Und es gebe eben Mitglieder, die sich das nicht lange mit anschauen. „Die sehen uns halt in der Verantwortung, das Kursangebot aufrecht zu halten.“
Das versuchen Nachtigall, Nebel & Co. nach Kräften – und Möglichkeiten. Jetzt, im Juni, wird das Kursprogramm für das zweite Halbjahr erstellt. Gut also, dass zumindest bei der Halle am Sanderweg nun halbwegs Planungssicherheit besteht. „Das hilft schon mal sehr“, sagt Volker Nebel. Doch der Verein drängt nun darauf, dass die Hallen insgesamt schnellstens freigegeben und hergerichtet werden. „Es fällt immer schwerer, auch unsere Übungsleiter zu motivieren, noch weiter durchzuhalten“, weiß Manfred Nachtigall. Außerdem habe der TV Frisch-Auf Altenbochum in der nächsten Zeit noch viel vor (siehe Infobox). „Wir stellen gerade die Weichen für die Zukunft“, sagt Nachtigall. „Doch dazu brauchen wir auch geeignete Sportstätten, um Trainern wie Mitgliedern die optimalen Rahmenbedingungen zu bieten.“