Laer. . Mit einigen Änderungswünschen stimmt die Bezirksvertretung Ost zu, die Stichstraße neben der katholischen Kirche in Laer zu „überarbeiten“.

Nun also doch: Die Stichstraße neben der entwidmeten katholischen Kirche in Laer kann von der Verwaltung umgebaut werden. Die Bezirksvertretung Ost stimmte dem Ausbau des „Seitenarms“ der Alten Wittener Straße zu. Allerdings mit Verspätung. In der vorletzten Sitzung gab es aus Sicht der Politiker noch zu viele offene Fragen, so dass die Vorlage geschoben wurde. Auf Wunsch der CDU-Fraktion gab es anschließend einen Ortstermin. Und zusammen mit ein paar in einem Ergänzungsantrag von SPD und Grünen formulierten Änderungswünschen letztlich grünes Licht.

Sehr zur Freude von Christoph Matten vom Tiefbauamt, für den dieser Ausbau „sehr viel Sinn ergibt“. Zumal auf dem schmalen Weg bald mehr Verkehr rollen wird. Wie berichtet, errichtet die Caritas hinter der Kirche ein Wohnheim für suchtkranke Menschen. Das frühere Gotteshaus selbst will man für die Verwaltung und Beratungsdienste nutzen. Die Stadt habe zudem vor, so Matten, anliegende städtische Grundstücke zu verkaufen. Ein offenes Geheimnis ist, dass die Jesidische Gemeinde Bochum an dem früheren jüdischen Gemeindehaus (Nr. 13) interessiert ist. All dem will die Stadt mit der Überarbeitung der Stichstraße Rechnung tragen.

Apropos Rechnung: 255 700 Euro kostet der Straßenausbau, inklusive Kanalbau und Beleuchtung. Refinanziert werden soll das Ganze, in dem die Anlieger über das kommunale Abgabengesetz zur Kasse gebeten werden. Matten: „Straßenreinigung, Müllabfuhr – mit dem Ausbau und der anschließenden Widmung der Straße ist dann für die Zukunft alles geregelt.“ Denn dann ist die Stichstraße kein privatstädtischer Weg mehr, sondern eine öffentliche Erschließungsstraße.

Auf dem Schulhof entsteht ein Wendehammer

Die Fahrbahn wird künftig 5,50 Meter breit sein. Ein zwei Meter breiter Gehweg wird zur Kirchenseite hin angelegt. Am Ende, auf dem Schulhof, entsteht ein Wendehammer. „Das muss sein, sobald eine Straße länger als 50 Meter ist“, erklärt Christoph Matten. „Damit Müllabfuhr und Rettungsfahrzeuge wenden können.“

Ein Zaun wird die Schule vom Wendehammer trennen.

Positiv finden vor allem die Grünen, dass nach dem Ortstermin der Erhalt von zwei weiteren Platanen im Eingangsbereich gesichert ist. „Dafür sollte bitte alles getan werden“, appelliert Fraktionssprecher Detlef Kühlborn noch einmal an die Verwaltung. Die acht Bäume, die dennoch weichen müssen, werden direkt vor Ort und „nach Möglichkeit an anderer Stelle in Laer“ (Matten) ersetzt. Auf Anregung von Karl-Josef Schiffer (CDU) wurde in den Ergänzungsantrag von SPD und Grünen mit aufgenommen, zu Beginn der Stichstraße eine kleine Barriere in Form von Aufpflasterungen einzubauen, um Autofahrer zu bremsen. Es handele sich schließlich um einen Schulweg. Vor diesem Hintergrund wird in dem Ergänzungsantrag auch gefordert, die Parkplätze vor der Kirche an der Alten Wittener Straße als zeitlich eingeschränkte „Hol- und Bring-Zone“ für Eltern auszuweisen. Allgemeine „Achtung, Schulweg“-Schilder, wie von Piratin Sandra Schulze angeregt, lehnt Christoph Matten ab. „Die Erfahrung zeigt, dass sie nicht beachtet werden.“

Dafür seien von Seiten der Stadtverwaltung aber Aktionen mit der Schule geplant, um die neuen Straßenführung dauerhaft ins Gedächtnis der Schulkinder zu rufen.