Langendreer. . Ab 11. Mai. Wegen Brandschutz- und Schadstoffsanierung der Lessing-Schule. Längere Ausleihe möglich. Ersatzangebot für Kinder in der Kirchschule.

Die Bücherei Langendreer muss schließen. Zum Glück nicht für immer, sondern „nur“ für etwa ein halbes Jahr. Grund für die „Auszeit“, die am kommenden Montag, 11. Mai, beginnt, ist die Brandschutz- und Schadstoffsanierung der Lessing-Schule. Deren naturwissenschaftliche Räume, in denen gearbeitet werden muss, liegen direkt über der Bücherei.

Die Räume der Stadtteilbibliothek müssen deshalb komplett geräumt werden. Bis 31. Mai müssen sie leer sein. Untergebracht werden die insgesamt 25 000 Medien im Untergeschoss – staubdicht verpackt. Am liebsten wäre Waltraud Richartz-Malmede, der Leiterin der Stadtbücherei, ohnehin, wenn der Großteil des Bestandes für die Zeit der Schließung ausgeliehen würde. „Dann müssen wir weniger packen und schleppen.“ Die Nutzer der Bücherei hätten natürlich auch etwas davon, nämlich mehr Zeit für den Lesestoff. Immerhin.

Sah es anfangs noch so aus, als beginne für Langendreerer Leseratten jetzt eine halbjährige Durststrecke, so gibt es zumindest für leselustige Minis eine gute Nachricht: In der geschlossenen Kirchschule wird als Ersatzangebot eine Kinderbücherei eingerichtet. Sie ist montags, dienstags, donnerstags und freitags in der Zeit von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Dort können dann auch die beliebten Vorlesenachmittage weiterhin stattfinden.

25 000 Medien, 48 000 Besucher, 120 000 Ausleihen

Besser als die Bücherei in Langendreer läuft nur die Wattenscheider. „Und diese liegt auch nur leicht vorn“, sagt Waltraud Richartz-Malmede, Leiterin der Stadtbücherei.

Die Zweigbücherei Langendreer verfügt über einen Bestand von knapp 25 000 Büchern, Hörbüchern, CD, DVD, Spielen, Zeitungen und Zeitschriften. Diese wurden im Jahr 2015 von etwa 48 000 Besuchern rund 120 000 Mal entliehen. An 120 Führungen und Veranstaltungen nahmen 2300 Menschen teil, überwiegend Kinder und Jugendliche.

Die Mitarbeiter um Leiterin Susanne Grimberg werden weiterhin dort eingesetzt oder in anderen Stadtteilbüchereien. „Im November wollen wir wieder den ganz normalen Betrieb an der Unterstraße starten“, sagt Waltraud Richartz-Malmede. Die aktuelle Leihfrist läuft bis 1. Dezember.

Auch Erwachsene müssen im Sommer literarisch nicht darben. Richartz-Malmede: „Unsere Ausweise gelten stadtweit; man kann also auch in den anderen Büchereien ausleihen.“ Dazu gibt es die virtuelle Möglichkeit der „Onleihe­Ruhr“ (www.onleiheruhr.de): die verschiedenen Medien können auf PC, E-Book-Reader oder Smartphone heruntergeladen und für eine begrenzte Zeit genutzt werden. Hierzu gibt es am Dienstag, 10. Mai, um 16 Uhr eine „Onleihe-Sprechstunde“ in der Bücherei Langendreer, Unterstraße 71 (Anmeldung unter Tel. 0234/ 8 93 79 39 ).

Provisorische Räume für Unterricht

Rund 3,25 Millionen Euro kostet der zweite Abschnitt der Brandschutz- und Schadstoffsanierung in der Lessing-Schule. Aula und Mensa sind bereits fertig (wir berichteten), nun geht es in den naturwissenschaftlichen Räumen los. Der dritte Teil beinhaltet im Anschluss die restlichen Schulräume mit Ausnahme des Verbindungstraktes. Gesamtkosten: ca. 9 Millionen Euro. „Bis zu den Herbstferien wollen wir mit Teil zwei fertig sein“, sagt Schulleiter Frank Saade. „Wir haben bereits drei provisorische Räume für Chemie, Biologie und Physik eingerichtet. Unterrichtsausfall wird es nicht geben.“ Bereits für letztes Jahr war die Sanierung dieses Abschnittes vorgesehen. Wegen fehlender Haushaltsmittel mussten die Arbeiten auf diesen Sommer verschoben werden.

Aus Sicht der Bücherei eine glückliche Fügung, wird doch in den kommenden Monaten auch noch wegen der Straßenbahnerweiterung nach Langendreer direkt vor der Haustür kräftig gebuddelt. „Wir haben schon geflachst: Ein gut gewählter Zeitpunkt“, übt sich Waltraud Richartz-Malmede in Galgenhumor.