Werne. Irmtraud und Wolfgang Rosendahl feierten Goldene Hochzeit. Ehepaar wirkt seit Jahrzehnten bei den Kyffhäusern mit. Werner Knappen bringen Ständchen.

Das weite Meer und fremde Häfen in aller Welt waren das Ziel, als Wolfgang Rosendahl vor gut 51 Jahren zur Marine nach Bremerhaven ging. Es kam anders: Mit seiner Irmtraud landete der Werner Junge am 26. März 1966, seinem 21. Geburtstag, im Hafen der Ehe. Jetzt feierten beide Goldhochzeit.

„Ich hätte mich für 18 Monate verpflichten müssen, um mein ursprüngliches Ziel zu verwirklichen“, sagt der 71-Jährige – und schaut lachend seine Irmtraud an. „Doch die Liebe war stärker.“

Die Rosendahls gaben sich in der evangelischen Kirche das Ja-Wort bei Pfarrer Karl-Heinz Supplie. Matrosen des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ standen 1966 Spalier, als das Ehepaar aus der Kirche kam. „Das hat mich damals sehr gefreut“, erinnert sich der Kraftfahrzeug-Fachmann, der beim Autohaus Fischer vom Mechaniker zum Betriebsleiter aufstieg.

Rosendahl, der im Stadtteil vor allem als langjähriger Vorsitzender der „Kyffhäuser- und Sportschützenkameradschaft Bochum-Werne von 1871“ und ehemaliger 2. Sprecher des Werner Treffs bekannt ist, ankerte nach der Hochzeit in Bochum und kehrte der Marine den Rücken. Er zog zur Ehefrau und ins Haus von Schwiegermutter Margarete Brodowski. Später machte er seine Meisterprüfung.

Irmtraud, die gelernte Großhandelskauffrau, arbeitete derweil bei der Volksbank. „Über 30 Jahre war ich dort. In den ersten Jahrzehnten in Werne“, sagt sie. Eine Auszeit nahm sie sich nur für die Geburt von Sohn Michael im August 1966.

Das gemeinsame Lebenswerk der Familie Rosendahl wurden die Kyffhäuser. Und das – man mag es kaum glauben – eher zufällig. „Ich war immer schon vom Sport begeistert“, erzählt Rosendahl. Seine Leidenschaft gehörte dem Fußball spielen und Rennrad fahren. „120 Kilometer Rad am Wochenende sowie 100 Kilometer in der Woche waren normal. Dann aber bekam ich 1985 ein Gewehr geschenkt. Ich ging damit zu Gerd Schäfer [Anm. d. Red.: Kyffhäuser und örtlicher Bestatter], um mir erklären zu lassen, wie es funktioniert.“ Wenig später trat der damals 40-Jährige bei den Sportschützen ein. Ehefrau Irmtraud folgte später. Stellvertretender Vorsitzender wurde der Kraftfahrzeug-Spezialist 1991.

14 Jahre später, 2005, übernahm er den Vorsitz. „In diesen 31 Jahren ist uns der Verein zur zweiten Familie geworden, weil mir Zusammenhalt wichtig ist. Von anfangs 35 haben wir heute 76 Mitglieder“, sagt Rosendahl. Irmtraud ist seit Jahren 1. Kassiererin. Sohn Michael und die Enkel Sabrina und Thomas – heute Jugendvorsitzender – wirken auch mit.

Der Ankauf des Vereinsheims der örtlichen Sektion des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) in 2008 und dessen Renovierung zum „Kyffhäuser Sportschützen-Zentrum Bochum-Ost“ bis 2010 wurde dadurch neben der Geburt der Enkel das wichtigste Ereignis im Leben der beiden Goldjubilare. Natürlich feierten sie dort und ließen sich beschenken. Zum Beispiel mit einer Fahne der Gorch Fock, einem Ständchen der Werner Knappen sowie einer Jubiläumsandacht von Pfarrerin Gisela Estel.

Ein waschechter Werner Junge ist Wolfgang Rose ndah l bis heute. Er kam am 26. März 1945 im Ortsteil zur Welt und wuchs an der Straße „Auf den Scheffeln“ auf.

Ehefrau Irmtraud Rosendahl, gebürtige Brodowski, ist ebenfalls im Stadtteil verwurzelt. Seit Anbeginn lebt sie an der Nörenbergstraße. Seit 50 Jahren mit ihrem Wolfgang.