Ost. . Stadt hat das Mehrfamilienhaus an der Wittener Straße 136 veräußern können. Von weiteren Grundstücken will man sich trennen – u.a. an der Krachtstraße.

Lange Zeit stand das alte Amtshaus Altenbochum leer. Jahrelang gammelte das zuletzt als Mehrfamilienhaus genutzte Schmuckstück an der Wittener Straße 136 vor sich hin. Seit 2009 hat die Stadt das Gebäude immer wieder angeboten. Nun mit Erfolg. Denn am und im früheren Amtshaus tut sich was. Die Immobilie ist eingerüstet, Handwerker gehen ein und aus.

„Stimmt. Das alte Amtshaus ist verkauft“, bestätigte Franz Kochanek, Leiter des Liegenschaftsamtes, am Rande der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost. Den Verkaufspreis wollte er nicht preisgeben. Nur, dass dieser natürlich oberhalb des Mindestgebots von 290 000 Euro liege.

In der Denkmalliste der Stadt wird das Baujahr des klassischen, westfälischen Bürgerhauses um 1860 geschätzt. Bevor das Gebäude als Amtshaus genutzt wurde, erhielt es den Namen „Friedrichsburg“ und wurde zwischen 1870 und 1886 von der Familie Friermann-Kabeisemann bewohnt. Danach diente es als Verwaltungsgebäude der alten Schachtanlage Friederika. Zwischenzeitlich war auch die Gaststätte „Romberger Hof“ darin untergebracht.

Von 1894 bis 1929 wurde das Gebäude vom Amt Bochum II (Süd) übernommen und die Amtsverwaltung, die sich bis dahin an der Alleestraße befand, nach Altenbochum umgesiedelt. Die Landgemeinden Altenbochum, Laer, Querenburg, Weitmar und Wiemelhausen wurden nun im „Amtshaus Altenbochum“ verwaltet. Später wurde das Amtshaus zu Wohnzwecken genutzt. Und so soll es auch künftig sein, ist aus dem Liegenschaftsamt zu hören.

Zustimmung mit Ergänzungsantrag

Diese Immobilie ist die Stadt losgeworden. Weitere sollen folgen. Und auch unbebaute Grundstücke. Eine entsprechende Liste stellte Franz Kochanek jetzt der Bezirksvertretung Ost vor – verbunden mit der Bitte um Verkaufserlaubnis. Etwa für die Fläche an der Kracht­straße/Ecke Adrianistraße in Werne, wo vor einiger Zeit eines der Übergangswohnheime abgerissen wurde. Das Grundstück soll nach Ansicht der Stadt zu mindestens 50 Prozent mit öffentlich geförderten Mehrfamilienhäusern bebaut werden. Auch an der Everstalstraße in Langendreer will die Stadt ein 1410 Quadratmeter großes Grundstück veräußern und dort „eine zügige mehrgeschossige Bebauung mit teilweise öffentlich geförderten Mietwohnungen ermöglichen“.

Alles in allem ist die Bezirksvertretung einverstanden und nickte die Liste ab. Allerdings nur in Verbindung eines Ergänzungsantrages von SPD und Grünen. Dieser sieht vor, dass sich die Verwaltung im Hinblick auf den geplanten Verkauf an der Everstalstraße den Bebauungsplan 653 von 1992 noch einmal vornimmt. Dieser sah dort damals bereits massive Wohnbebauung vor, wovon man nach Bürgerprotesten jedoch abließ. Für die Krachtstraße wird darum gebeten, zu prüfen, ob das angrenzende Grundstück mit den Übergangswohnheimen ebenfalls vermarktet werden kann.