Langendreer. . Vor 30 Jahren macht Heike Schossow ihren Traum wahr und eröffnet in Langendreer einen Frisörsalon. Seither geht sie konsequent ihren Weg

Aller Anfang ist schwer. Das galt auch für Heike Schossow, als sie sich 1986 entschloss, sich selbstständig zu machen und einen Frisörsalon an der Alten Bahnhofstraße 84 zu eröffnen. „Das war immer mein Traum“, sagt sie rückblickend. Ein Traum, den sie inzwischen seit 30 Jahren lebt.

Dabei war die heute 54-Jährige in den ersten zehn Jahren ein ums andere Mal kurz davor, Kamm und Schere aus der Hand zu legen und alles hinzuschmeißen. „Der Druck war schon enorm hoch“, sagt sie. „Ich bin bei Null angefangen, hatte keine Hilfe und konnte finanziell keine großen Sprünge machen.“ Entsprechend mussten andere Geldquellen aufgetan werden: ein Solarium, kosmetische Gesichtsbehandlungen, eine angegliederte Boutique – alles nebenher. Not macht erfinderisch.

Unfreundliche Kunden fliegen raus

Seit ein paar Jahren setzen Heike Schossow und ihr Team (ein Meister, zwei Gesellen, eine Azubine) nun aber nur noch auf die Karte Frisör. Genaugenommen seit dem Umbau 2011. Im Bildband, den sie mit Ehemann Jürgen Höckensfeld (61) zusammengestellt hat, ist die Entwicklung des Salons schön zu erkennen. Kork an der Wand, Perser-Teppich auf dem Boden – „am Anfang sah es hier aus wie in einem Wohnzimmer“, lacht Heike Schossow. Auch die Pastelltöne-Phase um die Jahrtausendwende ist Vergangenheit.

Bestand hat dagegen Heike Schossows Konzept, an dem sie immer festhielt. „Wenn Kunden mit unmöglichen Wünschen zu mir kommen, mache ich das nicht“, sagt die gebürtige Langendreererin. „Das hat mir im Laufe der Zeit viel Kohle gekostet.“

Über einen Mangel an Kunden kann sie sich allerdings nicht beklagen. „Gut die Hälfte von ihnen kommen schon seit 30 Jahren, sind also mit mir gemeinsam älter geworden. Pro Woche begrüßen wir aber auch zehn Neukunden. Fünf von ihnen erfahren über das Internet von uns“, freut sich Heike Schossow über neue Verbreitungskanäle.

Nicht nur aus Langendreer finden die Kunden den Weg in den Salon Schossow. „Sie kommen auch aus Köln, Koblenz, Münster und sogar aus Florida“, erzählt Heike Schossow, die unfreundliche Gäste durchaus auch schon mal vor die Tür setzt. „Wenn ein Kunde es mir und meinem Team gegenüber an Respekt und Benehmen mangeln lässt, kenne ich da nichts.“

Party zum Jubiläum

Das 30-jährige Bestehen des Salons wird am morgigen Samstag, 16. April gefeiert. Um 11 Uhr geht es los. Um 13 Uhr spielt die Rockabilly-Combo Fat Bob & the Cosmic Cats.

Der Erlös der Tombola wird dem Kinderhospizdienst Ruhrgebiet gestiftet. Hauptpreis: Ein Fotoshooting mit Maik Rietentidt im Wert von 270 Euro. Den Starfotograf engagiert Heike Schossow regelmäßig.