Werne. Flotte Cover-Musik und 450 begeisterte Besucher sorgen beim Werner Wahnsinn wie gewohnt für ausgelassene Stimmung. Erlös geht an die Flüchtlingshilfe.

Sechs Bands – gut fünf Stunden Musik. Beim 19. Werner Wahnsinn mit handgemachter (Cover-)Rockmusik im großen Saal des Erich-Brühmann-Hauses ging wieder die Post ab. Die etwa 450 Besuchern feierten kräftig mit den Bands. Sie unterstützten damit zugleich die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in der Region, für die der Erlös gedacht ist.

Zum Auftakt spielt die Band LA-West. Die Unknown Bluesband und Radio Fink folgen. Da sich alle drei Bands an die straffe Zeitorganisation der neuen Veranstaltungsorganisatoren Ursula und Klaus-Peter Greb halten, bleibt im Verlauf des Abends alles im Zeitplan.

Dieser ist dem Publikum eher wurscht. Wichtig ist für die Besucher des Werner Wahnsinns etwas anderes: „Hier ist wie immer gute Stimmung“, spricht Anne Brecht, die zum vierten Mal in Folge dabei ist, vielen aus dem Herzen. Diese Mal ist die ehemalige Opelmitarbeiterin mit zehn weiteren Ex-Arbeitskollegen erschienen. Sie fiebern vor allem dem Auftritt von Bielefeld Ahoi entgegen. „Unsere Lieblingsband“, verrät Brecht.

Die Band LA-West spielte beim Werner Wahnsinn zum Auftakt. Im Hintergrund am Bass: Organisator Klaus-Peter Greb.
Die Band LA-West spielte beim Werner Wahnsinn zum Auftakt. Im Hintergrund am Bass: Organisator Klaus-Peter Greb. © FUNKE Foto Services

Bis zu deren Auftritt dauert es allerdings noch etwas. EN-1, zum ersten Mal beim Werner Wahnsinn, ist zuvor noch an der Reihe. Mit ihr schwappte die Partystimmung im Saal richtig hoch. „Das sind bisher die besten“, findet ein Besucher und wippt fleißig zum Takt der Songs mit. EN-1-Gründer Wolf Pfannkuche gibt das Kompliment gerne zurück. „Das hat richtig Spaß gemacht, hier zu spielen: Unglaublich gute Stimmung und ein tolles Feedback auf unsere Songs vom Publikum“, erklärt er. Sein Fazit: „Wir kommen gerne wieder. Anruf genügt.“

36 Helfer packen mit an

Dann ist es endlich so weit: Die sechs Frauen und Männer von Bielefeld Ahoi treten auf. Das Besondere: Die Band um Bassist Klaus-Peter Greb verpasste bisher keines der 19 Benefizkonzerte. Die Party geht weiter, die Besucher tanzen, klatschen und singen begeistert mit. Die Abschlussband Sabowski profitiert noch davon, denn die Besucher bleiben auch nach Bielefeld Ahoi im Brühmann-Haus. Ihnen gefällt’s halt beim Werner Wahnsinn.

Zufrieden mit dem ersten federführend organisierten Werner Wahnsinn ist auch das Ehepaar Greb, das im März 1998 die beliebte Rocknacht zusammen mit anderen ins Leben riefen. „Super gelaufen, auch dank der zahlreichen Helfer“, so das Fazit.

Spendenkonto für die Arbeit aller Flüchtlingsinitiativen

Die Evangelische Kirchengemeinde Langendreer richtete im Herbst letzten Jahres ein Konto für die Arbeit aller Initiativen im Netzwerk Flüchtlingshilfe Langendreer ein.

Ob Kleiderkammer, Flüchtlings-Café, Sprachförderung, die Betreuung am Wiebuschweg oder im Schulzentrum-Ost (Landes-Einrichtung): Alles wird bezuschusst, sofern Mittel vorhanden sind.

Spender erhalten von der Kirchengemeinde eine Spendenbescheinigung. Konto: Ev. Kirchengemeinde Langendreer, IBAN: DE41 430 500 010 008 406 275, BIC: WELADED1BOC, Sparkasse Bochum.

36 Helferinnen und Helfer von 16 bis über 70 Jahren fanden sich. Ursula Greb: „Selbst Schüler der Lessingschule halfen mit.“ Zahlreiche Unterstützer kamen auch aus dem Presbyterium und der Kirchengemeinde Werne. „Die Grebs fragten an. Wir machen gerne mit“, sagt Presbyterin Kirstin Roshoff, die seit zehn Jahren den „Wahnsinn“ unterstützt.

Ohne den Verein „Kirchliche Initiative für Arbeit in Bochum-Werne“ (Kirina), den das Amtsgericht Bochum im Dezember 2015 auflöste, veränderte sich auch das Benefizziel. „Wir unterstützen mit dem Erlös je zur Hälfte den evangelischen Arbeitskreis Asyl (Werne) sowie das Netzwerk Flüchtlingshilfe Langendreer“, erklärt Ursula Greb. Für Langendreer geht das Geld auf das von der evangelischen Gemeinde eingerichtete Spendenkonto für alle Initiativen im Stadtteil.