Laer. . Heute sollen die ersten Zelte auf dem Opel-Parkplatz bezogen werden. Netzwerk „Willkommen in Laer“ bereitet sich vor und buhlt um Unterstützung.
Heute soll es rund gehen, sollen die ersten vier der neun Zelte auf dem ehemaligen Opel-Parkplatz an der Alten Wittener Straße bezogen werden. Wie berichtet, werden hier letztlich 440 Flüchtlinge Platz finden. Ein Vielfaches mehr an Menschen, als die ehrenamtlichen Helfer des Netzwerkes „Willkommen in Laer“ bisher betreuten.
Um dieser großen Herausforderung gewachsen zu sein, stellt sich die Laersche Flüchtlingshilfe nun neu und vor allem breiter auf. „Wir hatten ja etwas Vorlauf und haben die Zeit genutzt, unsere Strukturen auf den Prüfstand zu stellen“, sagt Jürgen Wolff vom Netzwerk.
Fakt ist: Es werden dringend weitere Helfer benötigt. „Aktuell sind wir rund 50 aktive Ehrenamtliche“, erklärt Kornelia Schacht. Bisher galt es, die überschaubare Zahl an Flüchtlingen in der Turnhalle und dem Wohnhaus an der Alten Wittener Straße zu betreuen.
Café Welcome ist sonntags geöffnet
Gesucht wird Unterstützung für die Arbeitsgemeinschaften Kleiderkammer (wird gerade in Altenbochum aufgebaut), Freizeit (Fahrräder), Sportvereine, Dolmetscher und Deutschkurs. Und für das Café Welcome im Gemeindehaus, Grimmestraße 4, in das jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr eingeladen wird. „Ein ganz wichtiges Angebot für das Miteinander im Stadtteil, das auch zunehmend von Anwohnern genutzt wird“, sagt Stephan Kosel.
Wichtig vor allem vor dem Hintergrund der Ängste, die sich seit den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln immer mehr aufbauen – auch in Laer, wie die Netzwerker festgestellt haben. Gerd Dominik und seinen Mitstreitern ist klar: „Wir nehmen diese Sorgen ernst. Es sind ja tatsächlich nicht nur Heilige, die zu uns kommen. Doch gerade persönliche Kontakte wie in unserem Café können helfen, Ängste abzubauen.“ Gleichwohl: Eine Garantie, dass in Laer nichts passiert, könne niemand geben, stellt Stephan Kosel klar.
Kein Platz für eine Sozialstation
Mit Diakonie und Caritas, den Betreibern der Unterkunft auf dem Opel-Parkplatz, nahm das Netzwerk auch schon Kontakt auf. Um die gemeinsame Arbeit zu optimieren, sollen Ablaufpläne gemacht werden. Ein Kritikpunkt der Laerschen, dass es trotz der neun Zelte keinen Platz für eine Sozialstation gebe, in der z.B. ortsansässige Ärzte regelmäßig Sprechstunden anbieten können, wurde von der Stadt offenbar aufgegriffen. Nach WAZ-Informationen soll ein zehntes Zelt aufgebaut werden; zum einen für Sozialräume, wohl aber auch für eine Kleiderkammer.
Am Langendreerer Netzwerk orientieren
Bei ihrer Arbeit wollen sich die Laerschen an der des Netzwerkes Flüchtlinge Langendreer, die sich u.a. um die landesweite Erstaufnahmeeinrichtung an der Unterstraße (bis zu 500 Flüchtlinge) kümmert, orientieren. Etwa bei der Ehrenamts-Koordination und der Öffentlichkeitsarbeit. Am Sonntag gibt es nach dem Café Welcome um 17 Uhr ein Treffen des Organisationsteams. Interessierte sind willkommen.
Kontakt zum Netzwerk „Willkommen in Laer“ per E-Mail an stephankosel@aol.com