Werne. . Ludwig-Steil-Haus-Verein hat die erste Dekade geschafft. Nach dem Abriss des Gemeindehauses ist der Bürgertreff zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden.
Zusammenkommen, zurückblicken und sich zur Arbeit und zu den Plänen für 2016 persönlich austauschen: Diese Ziele setzte sich der Ludwig-Steil-Haus-Verein beim elften Neujahrsempfang im Bürgertreff. Die Resonanz jedoch ließ zu wünschen übrig: Nur wenige Vertreter von Werner Vereinen und Organisationen ließen sich blicken. Das trockene Fazit des 1. Vorsitzenden Kurt Mittag fiel entsprechend aus: „Es hätten gerne mehr da sein können.“
Immerhin: Die etwa 20 Besucher, die gekommen waren, fühlten sich offensichtlich wohl. Das zeigten sie nicht nur dadurch, dass sie dem Vortrag mit Bilderschau von Kurtt Mittag zu „10 Jahre LSH-Verein“ interessiert zuhörten sowie hier und dort heiter kommentierten. Es gab auch Beifall am Ende. „Sehr gut“, befand Besucherin Angelika Schumacher (Soziale Liste). „Vor allem den Werdegang des Hauses geschildert zu bekommen, war äußerst spannend.“
Im Gemeindehaus traf die Arbeitswelt auf die Kirche
Anna Hebeler, Gerda Jakobek und Jutta Schwarz von der Frauengruppe des Ortsvereins Werne-Hellweg der Arbeiterwohlfahrt (Awo) zeigten sich ebenfalls sehr zufrieden. Hebeler: „Als Verein sind wir nun auch seit zehn Jahren Mitglied im Ludwig-Steil-Haus-Verein.“ Im neuen Bürgertreff, den es seit 2011 gibt, habe man sich gut eingelebt, so die drei Frauen weiter. Ein bisschen Wehmut in Erinnerung an das vor fünf Jahren geschlossene und abgerissene ehemalige evangelische Gemeindezentrum Ludwig-Steil-Haus, das der Verein ab März 2006 offiziell bewirtschaftete, klang dennoch durch. Dort waren die Awo-Frauen zu Hause, nachdem die Rüsingschule zuvor als Treffpunkt schloss.
Sonntags-Café und Vollmond-Rocknächte
Das nächste Sonntags-Café öffnet am Sonntag, 10. Januar, von 14 bis 16.45 Uhr. Es findet weiterhin an jedem ersten Sonntag im Monat statt. Die Vollmond-Rocknächte 2016 beginnen am Samstag, 16. Januar, ab 19 Uhr. Es spielen die Bands „Beerkillaz“ und „Nick of time“.
Veranstaltungsort: Bürgertreff, Rüsingstraße 1.
Kurt Mittag erinnerte in seinem Rückblick auch an Pfarrer Gert Leipski, der im Ludwig-Steil-Haus (Einzug 1. November 1963) immer versuchte, Arbeitswelt und Kirche zusammenzubringen. Dehalb hätten sich regelmäßig Bergleute, Opel-Mitarbeiter, Gewerkschafter, SPD-Leute und Gemeindemitglieder getroffen.
Die Rückschau von Kurt Mittag auf zehn Jahre Vereinsbestehen war geprägt von Höhen und Tiefen. Als der evangelischen Gemeinde für den Unterhalt des Hauses immer weniger Geld zur Verfügung stand, sprang der am 16. Februar 2006 gegründete Ludwig-Steil-Haus-Verein ein für diese Art von Bürgertreff, erzählte Mittag. Die Unterhaltskosten wurden durch bei Veranstaltungen erwirtschaftete Gelder finanziert.
Probleme beim Umbau
Eine Zäsur der Arbeit war im Juni 2010 die Kündigung des Hauses durch die Gemeinde. „Wir haben uns auf vielen Wegen dagegen gewehrt und Gegenvorschläge bis zum Kauf des Hauses gemacht“, erinnerte sich Mittag. Doch nichts habe die Gemeinde umgestimmt. Ab Dezember 2011 ging es im neuen Bürgertreff weiter. Vorab gab es allerdings Probleme beim Umbau des ehemaligen Ladenlokals, der mit der städtischen Bauverwaltung ausgehandelt werden musste.
Vergangenheit. Die Gegenwart sieht wesentlich rosiger aus: Der Bürgertreff des Ludwig-Steil-Haus-Vereins ist zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für die Werner Bürger geworden. Zahlreiche Vereine und Gruppen fanden hier eine Bleibe. So viele, dass bei der Terminplanung ohne Absprachen schon lange nichts mehr geht.