Langendreer/Altenbochum. . An den Gerüchten um das Haus an der Grabelohstraße sei nichts dran, versichert der Betreiber. Auch der Saal am Glockengarten in Altenbochum bleibe erhalten.

Das Seniorenheim an der Grabelohstraße ist ruhig gelegen. Etwas abseits von den Hauptverkehrsadern, mit viel Grün in den Außenbereichen. Umso lauter werden dagegen die Stimmen, die behaupten, das Haus stehe vor dem Aus.

Woher die Gerüchte immer wieder kommen, kann sich Frank Drolshagen auch nicht erklären. Er ist Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen Bochum (SBO), die das Haus an der Grabelohstraße betreibt. Was er aber kann, ist klarzustellen, dass an den Legenden ums schnelle Ende nichts dran ist. „Der Mietvertrag läuft bis 2020. Und bis dahin wird die Einrichtung sicher nicht geschlossen.“ Darin sei außerdem die Nutzung als Seniorenanlage festgeschrieben. Gerüchte, wonach dort künftig Flüchtlinge leben sollen, können also laut Drolshagen ebenfalls nicht stimmen.

Doch stellt eben jener Kontrakt durchaus ein finanzielles Problem dar. Die Miete für das Haus an der Grabelohstraße ist überteuert, 460 000 von 1,35 Millionen Euro muss die Stadt jährlich übernehmen. Daran wird sich auch nichts ändern.

Strukturelle Veränderungen

Dennoch steht die SBO zum Haus. Und investiert nun in Werbung für die Einrichtung. „Mit der Akquise wollen wir auch den stetigen Schließungsgerüchten vorbeugen“, betont Drolshagen. Ärzte, Krankenhäuser und Geschäftsleute vor Ort sollen Flyer bekommen, der Soziale Dienst ausschwärmen. Auch auf dem Marktplatz soll Werbung per Info-Stand gemacht werden. Das Heim will sich präsentieren, um im gesellschaftlichen Leben verankert zu sein. Auch Veranstaltungen wie der jüngste Martinsmarkt dienen diesem Zweck.

Zudem nimmt die SBO am Standort Langendreer strukturelle Veränderungen vor. Vor mehr als 20 Jahren eröffnet, entstanden nach zahlreichen Renovierungen bereits 68 Einzel- und 56 Doppelzimmer. Dies entspricht einer Einzelzimmerquote von 55 Prozent. Bis 2018 gilt es, die Zahl an Einzelzimmern aufgrund der gesetzlichen Regelung auf 80 Prozent zu erhöhen und Plätze sukzessive abzubauen – von derzeit 180 auf 150 in drei Jahren. „Wir liegen im Moment bei einer Belegungsquote von rund 90 Prozent. Das ist durchschnittlich “, sagt Drolshagen.

Am Haus am Glockengarten in Altenbochum wird seit Frühjahr wird kräftig gebaggert
Am Haus am Glockengarten in Altenbochum wird seit Frühjahr wird kräftig gebaggert © Fischer

Um eine weitere Baustelle kümmert sich die SBO derzeit am Glockengarten. Für 7,5 Millionen Euro entsteht in Altenbochum ein moderner Bau mit 80 Pflegeplätzen, nach hausgemeinschaftlichem Konzept in Einbettzimmern. Wenn alles fertig ist, ziehen die Bewohner des mittleren Trakts in den Neubau. Der Mitteltrakt wird anschließend umgebaut. Drolshagen versichert, dass das Café und der Mehrzwecksaal bis dahin geöffnet bleiben.

Auch in diesem Fall kommen immer wieder Gerüchte auf, Vereine und Verbände müssten sich über kurz oder lang einen anderen Veranstaltungsraum suchen. „Das jetzige Café bietet Platz auf einer Fläche von rund 220 Quadratmetern. Auch die neue Lokalität wird offen gestaltet sein, so dass die Gesamtfläche dann Personengruppen von maximal 199 Personen Platz bietet. Für die Vereine wird sich also im Grunde nichts ändern.“