Langendreer. Bei den „Senioren aktiv Ost“ hat sich ein Lesekreis gegründet. Die Teilnehmer wollen vor allem auch Bochumer Sagen ergründen

Miteinander Märchen, Erzählungen oder auch Sagen lesen und über die eigenen Eindrücke reden: Dieses Ziel setzt sich der neue „Lesekreis“ vom Kreis „Senioren aktiv Bochum Ost“.

Fünf Interessierte kamen beim ersten Treffen zusammen, um mit Ideengeberin Hermie Jansen über die Gruppe, die Freude an Literatur und über die jeweiligen Leseinteressen zu reden. Alle hörten einander aufmerksam zu. Sie beschlossen zudem gemeinsam, sich beim nächsten Mal Bochumer Sagen vorzunehmen. Das Treffen ist am Montag, 23. November, um 15.30 Uhr im Ladenlokal des Seniorenbüros Ost (Hohe Eiche 12). Weitere Lesefreunde könne dazustoßen.

Heilende Wirkung

„Das ist hier kein Kurs, sondern ein Ort, an dem wir gemeinsam bestimmen, was wir lesen wollen“, betonte Hermie Jansen schon eingangs. Ihre Vorliebe für Märchen – vor allem für die aus der volkstümlichen Sammlung der Gebrüder Grimm, die mündlich überlieferte Geschichten sammelten und aufschrieben – verhehlte sie dabei nicht. „Sie haben eine heilende Wirkung, weil am Ende immer wieder die Gerechtigkeit hergestellt wird“, betonte die ehemalige Lehrerin zurückblickend auf ihre Vorleseerfahrungen.

„Literatur habe ich immer schon gern gelesen. Ich finde es toll, mit Märchen anzufangen“, erklärte Wolfried Meier. Annegret Sure fand das auch: „Lesen mag ich sehr.“ Sie gehe deshalb gerne auch zu Vorlesecafés.

Gemeinschaft gegen die Einsamkeit

Den Kreis „Senioren aktiv Bochum Ost“ von Menschen ab etwa 55 Jahren gibt es seit März 2012. Gut 50 Leute wirken dort mit.
Ziel ist für die älteren Menschen, in Gemeinschaft den Interessen und Hobbys nachzugehen, die Freizeit miteinander so zu gestalten und somit auch Einsamkeit zu vermeiden.

Der gesamte Kreis triff sich an jedem 3. Dienstag im Monat um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der St. Marienkirche, Alte Bahnhofstraße 182 a, um Informationen auszutauschen.

Kontakt: Telefon 0234 – 54476501 oder persönlich am Dienstag und Donnerstag von 10 - 12 Uhr im Seniorenbüro Hohe Eiche 12.

Helmut Mayer (80) griff die Idee auf, eigene Literatur einzubringen: „Ich lese gerne Kurzgeschichten und Sagen“, erzählte er. Aufgrund seines heimatgeschichtlichen Interesses schlug er vor, Bochumer Sagen zu lesen. Bei Liselotte Brink lief er damit offene Türen ein. „Ich kenne sie nicht bis auf die Geschichte vom Jungen, der die Kohle entdeckte“, erklärte die 59-Jährige. Sie wolle gern mehr erfahren.

Märchen blieben weiterhin das Thema. Alle lauschten deshalb nicht nur, als sie das Märchen von Dornröschen in der Fassung der Gebrüder Grimm vorlas. Es fand auch ein reges Gespräch statt. Das reichte von der Textkritik über die Grausamkeit in Märchen und wie Kinder sie empfinden bis hin ins Private. Für Impulsgeberin Hermie Jansen war das alles kein Problem. „Alles ist richtig, was Sie sagen“, betonte sie: „Denn es kommt aus Ihnen heraus.“ Sie freute sich zudem, dass alle ihre Idee vom „Lesekreis“ gut fanden und beim nächsten Mal wiederkommen wollen.