Einrichtung Eislebener Straße musste Provisorium beziehen, weil ihr altes Domizil umgebaut wird. Werbegemeinschaft Alter Bahnhof unterstützt Malaktion.

Langendreer. Dass das Leben und Spielen im Container nur vorübergehend sein wird und überdies nicht schlecht sein muss, darauf macht die Kindertagesstätte Eislebener Straße im Quartier „Langendreer-Alter Bahnhof“ aufmerksam. Kurzerhand verschönerten die Kinder die grauen Container, die nun mit Kinderbildern geziert werden: eine Aktion, die die Werbegemeinschaft Alter Bahnhof (WAB) tatkräftig unterstützt hat.

Die Kita ist aktuell in einer Containeranlage auf dem Spielplatz „In der Schuttenbeck“ untergebracht, weil ihr eigentliches Domizil umgebaut wird. Das Altgebäude, errichtet 1893, steht unter Denkmalschutz und muss aufwändig renoviert werden, bevor die Kinder und Erzieherinnen wieder einziehen können. Wann das sein wird, ist bislang offen. Noch sind weder Baustart noch Renovierungsdauer bekannt.

Altgebäude unter Denkmalschutz

„Wir wollen uns wieder stärker in der Öffentlichkeit präsentieren und auf unsere pädagogische Arbeit aufmerksam machen“, erklärt Kita-Leiterin Silke Höhner. Im Februar 2015 übernahm die Sozialpädagogin die Leitung der Einrichtung, kurz nachdem der Kindergarten aus dem Altbau ausgezogen war. Nicht alle Eltern können sich seither mit der „Notunterkunft“ anfreunden. „Wir hörten, dass man ein Kind wegen der Container nicht mehr bei uns anmelden wollte“, so die 43-Jährige.

„Kinderverwahrschule“ von Gemeinde gegründet

Die Evangelische Gemeinde gründete die Kindertagesstätte Eislebener Straße 1893 als „Kinderverwahrschule“.

Heute fördern die 14 Mitarbeiterinnen 75 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Angebote reichen in den Gruppenräumen von der Bewegungsbaustelle für die körperliche Entwicklung bis hin zu Kreativarbeiten und Leseecke.

Zur besseren Außendarstellung gehörten zunächst das große Transparent vor dem Haupteingang sowie weitere Kinderbilder auf der Außenwand. Höhner: „Der Elternrat und wir Erzieher wollen damit deutlich machen, das die grauen Container ein bunter Spiel- und Lernort für Kinder sind.“ Für die Finanzierung der Aktion kam der Elternrat auf die Idee, die örtliche Werbegemeinschaft anzusprechen. „Wir waren gerne bereit dazu, weil uns die Integration aller Organisationen und Menschen für ein lebenswertes Quartier ein wichtiges Anliegen ist“, betont WAB-Vorsitzender Michael Koch. Die Kinder gestalteten die Vorlage mit eigenen „Kunstwerken“, der Schriftzug kam hinzu und die WAB übernahm den Druck.

Auf dem Herbstmarkt der Werbegemeinschaft war die Kita deshalb mit von der Partie und gravierte mit Kindern und Besuchern Trinkgläser. „Wir kamen mit vielen Eltern ins Gespräch“, erinnert sich Höhner.

Nun wartet die Einrichtung auf den Umbaubeginn für das Haus. Das Jugendamt, die Denkmalbehörde, die Evangelische Kindergartengemeinschaft und die Gemeinde Langendreer bereiten das gerade vor. „Wir werden dann auch eine Gruppe für Kinder unter drei Jahre bekommen“, freut sich Höhner.