Langendreer. . Neues Konzept der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof – keine Musik, dafür mehr Kreativstände – kommt gut an. Erst mit dem Regen lässt der Andrang nach.

Ob Leute treffen, eine Fahrt auf dem nostalgischen Karussell wagen, nach Kunsthandwerk Ausschau halten oder mit den Kindern Spaß haben beim Backen von Quark-Hefe-Teilchen: Auf dem siebten Herbstmarkt der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof (WAB) gab es für die zahlreichen Besucher viel zu erleben.

„Wir sind immer wieder gerne hier“, erklären Helga Pillich und Max Niedner, als sie über den Platz am Stern mit den insgesamt 37 Ständen schlendern. „Es müsste so das dritte oder vierte Mal sein“, ergänzt Helga Pillich, die gerne ein bisschen Musik hören würde.

Finden es immer wieder schön: Max Niedner und Helga Pillich lieben den Herbstmarkt auf dem Platz am Stern.
Finden es immer wieder schön: Max Niedner und Helga Pillich lieben den Herbstmarkt auf dem Platz am Stern. © Wicho Herrmann

Die gibt es allerdings seit 2014 nicht mehr. „Wir haben das Konzept vom Herbstmarkt im letzten Jahr dahingehend verändert, dass es anstatt der Musik und dem Auftritt der Vereine mehr Verkaufsstände mit Kreativ- und Kunsthandwerk gibt“, erklärt Stadtteilmanager Karsten Höser, der den Markt organisiert. Hintergrund: Der Herbstmarkt soll sich inhaltlich deutlicher vom jährlichen Stadtteilfest „Bänke raus“ abgrenzen. Der WAB-Vorsitzende Michael Koch ist zufrieden: „Das neue Konzept für den Herbstmarkt hat sich etabliert. Schon am Morgen hatten wir viele Besucher.“ Auch die Händler seien zum größten Teil zufrieden, so der Bäckermeister weiter.

„Es ist gut gelaufen“, stimmen Andreas und Silke Fiedler, die mit Kerzenständern, Feuerschalen und Gartendeko angereist sind, dem zu. „Hier ist es super für mich“, bestätigt auch Waltraud Rogge. Ihre handgestrickten Mützen sowie selbst gefilzten und gefärbten Seidenschals finden viele Liebhaber. Nachbarin Ute Schneider bleibt hingegen auf einem Teil ihrer Herbstgestecke und -sträuße sitzen. „Der große Schauer um 15 Uhr hat einige abgehalten zu kommen“, meint sie.

Erlös aus Brot-Verkauf geht an Flüchtlingshilfe

100 Brote hatten Konfirmanden mit der Bäckerei Koch gebacken. Der Verkaufserlös kommt der örtlichen Flüchtlingshilfe zu Gute. Sie wird damit u.a. Hygieneartikel für die 500 Bewohner im Schulzentrum-Ost besorgen.

202 „Pakete zum Leben“ packte die Freie Evangelische Gemeinde auf dem Markt für bedürftige Menschen in Bulgarien, Rumänien und Mazedonien.

Alle Hände voll zu tun hat Bäckermeister Wolfgang Wilhelm. Ständig stellt er im Zelt süße Teilchen mit Kindern her, die diese selbst vorher aus Teig formen. „Besonders beliebt sind Brezeln, Zöpfe und Herzen“, erklärt der 62-jährige.

Luca (7) und Rebecca (17) finden es anderswo es cooler: Mit einer Airbrush-Pistole lassen sie sich am Stand von sechs Schülern des Heinrich-Kleist-Gymnasiums Tattoos auf den Arm setzen. „Wir sammeln damit Geld für die Abi-Kasse“, erklären Fabio Brink und Franziska Wabbels. Der Ev. Kindergarten Eislebener Straße stößt mit seiner Aktion, Trinkgläser zu gravieren, auf viel Gegenliebe.

Zufrieden sind am Ende auch die Besucher. „Diese Feste hier am Stern sind für mich immer wieder ein schöner Treffpunkt“, lacht Petra Piwowarczyk. Sie ist mit Enkelin Joséphine und Hund Buddy gekommen.