Werne. Weil Brummis an der Von-Waldthausen-Straße oft die Kurve nicht richtig kriegen, bricht der Bordstein ab. Stadt sucht nach einer Lösung.
Die Von-Waldthausen-Brücke ist gerade mal ein paar Monate alt – und hat schon den ersten Schaden: Ein Bordstein ist herausgebrochen. Schuld daran sind Brummis, die – von der Wittekindstraße abbiegend – oft die Linkskurve nicht richtig kriegen und dann über den Gehweg donnern.
Jens Lücking, OB-Kandidat der Freien Bürger, hat beobachtet, wie Busse sich durch das Nadelöhr quetschen, Fotos von der Problemstelle gemacht und auf Facebook verbreitet, ehe er das Thema auch im Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität diskutieren will. 7500 Zugriffe hat er innerhalb von zwei Tagen gezählt: „Die Von-Waldthausen-Brücke beschäftigt die Leute also.“
Ganz besonders Gerd Bangert, der direkt nebenan Kiosk und Getränkehandel betreibt. Er freut sich zwar, dass nach zweieinhalb Jahren Brückensperrung und enormen Umsatzeinbußen das Geschäft allmählich wieder besser läuft, seine Kritik an der Stadt reißt aber nicht ab: „Ich habe vor solchen Problemen im Vorfeld gewarnt.“
Stadt hat erste Maßnahmen bereits ergriffen
Gisbert Soldat vom Tiefbauamt weiß um all das. Erste Maßnahmen wurden vonseiten der Stadt auch schon ergriffen, der Bordstein repariert und ein Halteverbotsschild an der Ecke Von-Waldthausen-Straße/Wittekindstraße installiert, damit parkende Autos das Einbiegen nicht behindern. „Wir versuchen uns den Schwierigkeiten vor Ort anzupassen“, sagt Soldat.
Mit einigen habe man auch einfach nicht gerechnet. „Vieles stellt man ja erst im Nachhinein fest“, bittet Soldat um Nachsehen. „Dass Sattelzüge die Wittekindstraße hochfahren, habe ich nun wirklich nicht erwartet. Die sollen da auch gar nicht herfahren. Wenn die Lkw mit Hänger regelmäßig den Bordstein mitnehmen, knickt der halt irgendwann raus.“ Die Brücke, erklärt er weiter, sei halt nur ein Provisorium, bis irgendwann eine richtige Brücke (Kosten: ca. 4 Millionen Euro) finanziert werden kann.
Die Haltbarkeit der Brückenecke ist eingeschränkt, weil Bürgersteig und Bordstein auf den Stahlbeton nur geklebt sind. „Das geht leider nicht anders“, sagt Gisbert Soldat. Die Stadt plant aber nun, eine Betonplatte über den gesamten Gehweg zu legen, um für mehr Halt zu sorgen.
Breitere Behelfsbrücke wäre doppelt so teuer geworden
Die Idee, eine breitere Behelfsbrücke zu wählen, wurde aus finanziellen von vornherein verworfen. Soldat: „Diese Brücken gibt es nur – wie hier – sechs oder zwölf Meter breit. Die große Lösung hätte dann auch doppelt soviel gekostet, nämlich 700 000 Euro.“ Dass das jetzige Provisorium leicht versetzt eingebaut wurde, habe laut Soldat nicht zu den aktuellen Schwierigkeiten geführt: „Solche Probleme hatten wir auch bei der alten Brücke.“
Bei der Bogestra spricht man übrigens ebenfalls von einer „sehr engen Stelle“, die die Busfahrer zu erhöhter Aufmerksamkeit zwingt. „Unsere Busse passen dort aber durch“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann, der jedoch nicht ausschließen will, dass auch im Einzelfall ein Bus mal den Bordstein mitnimmt. „Wir weisen unsere Fahrer extra auf solche Gefahrenstellen hin.“
Bangert: Rechts-vor-Links-Regelung wird von Autofahrern ignoriert
Das tut auch Gerd Bangert: Auf der anderen Seite der Brücke werde die aktuelle Rechts-vor-Links-Regelung an der Ecke Von-Waldthausen-Straße/Auf den Holln ignoriert, sagt er: „Ich warte darauf, dass es hier richtig knallt.“
Gisbert Soldat nimmt den Hinweis gerne auf: „Wir werden dem Straßenverkehrsamt vorschlagen, dort ein Vorfahrt-achten-Schild anzubringen.“