Der Radsportverein Bochum veranstaltete den „Rolf-Aldag-Cup“ auf dem Walter-Lohmann-Ring in Altenbochum. Auch, um Nachwuchs zu begeistern.

Altenbochum. Emil tritt in die Pedale, keucht, Schweiß tropft ihm von der Stirn – nur noch ein paar Meter, dann hat der zehnjährige Nachwuchsradler sein erstes Wettrennen hinter sich. „Das war schon hart, hat aber auch Spaß gemacht“, sagt er. Beim „Rolf-Aldag-Cup“ radelten er und seine Mitstreiter auf dem Walter-Lohmann-Ring um die Wette – die Aktion ist ein Ferienangebot des Radsportvereins Bochum.

Matthias Bloch organisiert das Ganze. In erster Linie gehe es freilich darum, den Kindern die Freude am Radfahren näherzubringen. „Aber das Ganze hat natürlich auch was mit Nachwuchsförderung zu tun.“

Ein Profiradfahrer müsse zwar nicht von Kindesbeinen an schon trainieren, aber schaden tue das auch nicht. „Es gibt aber auch Naturtalente, die erst mit 16 Jahren so wirklich anfangen und trotzdem gute Chancen haben, richtig durchzustarten“, sagt Bloch. Der beste Zeitpunkt, um mit dem Radfahren anzufangen, sei seiner Meinung nach aber wohl im Alter zwischen 14 und 15 Jahren.

Helme und Schlösser als Preise

Damit eröffnet sich auch die Chance auf Nachwuchsförderung durch Sponsoren. „Wichtig ist doch: Bleiben die Kleinen am Ball?“, stellt er klar. Das gehe nur, wenn die Eltern Unterstützung bei der Ausrüstung der Kinder kriegen – denn Radsport kostet. Als Preise winkten beim Rolf-Aldag-Cup deshalb auch nützliche Fahrradutensilien wie Helme und Schlösser.

Um das Rennen auf dem Walter-Lohmann-Ring fair zu gestalten, durften die Kinder dort nicht mit professionellen Rennrädern fahren, sondern nur mit Drahteseln mit dicken Reifen – so habe niemand einen Vorteil, bloß weil er sich das bessere und teurere Rad leisten kann, erklärt Bloch. Zielgruppe des Sportangebots: Kinder und Jugendliche zwischen neun und 14 Jahren.

Abschlussfest mit Gesamtauswertung

Das nächste Rennen findet am Samstag, 22. August, um 15 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig – Eltern und Kinder können einfach spontan zum Walter-Lohmann-Ring kommen.
Am 12. September gibt es ein Abschlussfest, bei dem eine Gesamtwertung aus allen Rennen vorgestellt wird.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, verteilte Bloch Aufpasser entlang der rund 650 Meter langen Rennstrecke, die sofort zur Stelle sein konnten, falls mal einer der Nachwuchsfahrer ausrutscht und stürzt oder dergleichen. Auch die Regeln stellte Bloch zu Beginn des Rennens für alle Nachwuchsradler klar: Den Windschatten des Vordermanns zur Entspannung nutzen – geht klar. Was aber gar nicht geht, die Konkurrenz gezielt behindern.

Emil und die anderen Nachwuchsradler kamen sicher und unverletzt, wohl aber ziemlich erschöpft, nach ihren drei Runden wieder an der Ziellinie an. Ihre Eltern begleiteten die Ankunft mit frenetischem Applaus, ganz wie bei Profi-Radrennen. Auch Liam findet: „Das hat Spaß gemacht.“ Auf die Frage, ob er, wenn er groß ist, auch mal Radsport machen will, nimmt er einen beherzten Schluck aus seiner Wasserflasche, atmet erst mal durch – und nickt dann grinsend.