Ost. Acht katholische Gemeinden in Ost und Nord wollen in den Stadtteilen präsenter werden. Pfarrer Wolharn: in Zukunft ökumenischer und innovativer
. Die katholische Pfarrei Liebfrauen erarbeitet bis zum Jahr 2017 ein Zukunftsbild für ihre acht Gemeinden und richtet dabei den Blick nach vorne. Denn im Rahmen des so genannten Pfarreientwicklungsprozesses 2030 wollen die Katholiken benennen, wie sie zukünftig Kirche im Bochumer Osten und Norden gestalten wollen.
Neue Wege gehen
Zur Pfarrei gehören im Osten die Gemeinden St. Marien Langendreer, St. Bonifacius, Herz-Jesu Werne St. Ludgerus und Liebfrauen Altenbochum sowie im Norden Heilig Geist in Harpen, St. Elisabeth Gerthe sowie die Spanische und die Italienische Gemeinde in Hiltrop. Dabei werden verändernde Rahmenbedingungen ebenso thematisiert wie die Suche nach innovativen Wegen, damit Kirche eine gute Zukunft hat.
„Ich bin froh, dass nicht alles so bleibt, wie es ist. Es gibt bereits viele gute Dinge bei uns. Aber wir müssen und wollen uns als Pfarrei den neuen Herausforderungen stellen und uns weiterentwickeln“, betont Pfarrer Bernd Wolharn, der gleichzeitig Pastor der Gemeinde Liebfrauen Altenbochum/Laer ist.
Beim im März dieses Jahres gestarteten Pfarreientwicklungsprozess haben sich fünf Arbeitsgruppen gebildet, in denen ehrenamtliche und hauptamtliche Katholiken derzeit an den Weichenstellungen für die Zukunft der Pfarrei arbeiten. Dabei sollen zunächst die pastoralen Planungen im Vordergrund stehen, später schließen sich darauf aufbauend auch die finanziellen Beratungen an.
Dabei fangen die Katholiken allerdings nicht bei Null an. Denn bereits seit längerer Zeit macht sich die Arbeitsgruppe „Zukunft Liebfrauen“ Gedanken darüber, wie die drittgrößte Pfarrei im Bistum Essen zukünftig gestaltet werden soll.
Picknick zum Jubiläum
Der diesjährige Pfarreitag der Pfarrei Liebfrauen mit ihren acht Gemeinden findet anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Pfarrkirche Liebfrauen in der Gemeinde Liebfrauen in Altenbochum statt. Den Auftakt bildet am 13. September um 11 Uhr eine Festmesse mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck vor dem Gotteshaus.
Anschließend findet ein gemeinsames Picknick statt, zudem gibt es verschiedene Angebote für Jung und Alt. Dazu gehört auch der Besuch des Missio-Trucks, der über die zumeist ausweglose Situation von Menschen auf der Flucht informiert. Mit einer Vesper um 16 Uhr in der Liebfrauenkirche endet dann der Pfarreitag.
Im Hinblick auf ein mögliches Zukunftsbild für die Pfarrei Liebfrauen wünscht sich Pfarrer Wolharn: „Wir dürfen ökumenischer, innovativer und präsenter in unseren Stadtteilen werden.“ Und dem Pfarrgemeinderat, der Vertretung der Laien, ist dabei wichtig, dass Kirche weiterhin in allen Stadtteilen „präsent“ und dort für die Menschen direkt „ansprechbar“ ist.
Dabei ist allen Beteiligten bewusst, dass es im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses auch Einsparungen und Veränderungen geben muss und dass diese nicht alle Gläubigen erfreuen werden. „Wir halten das Ruder in den Händen und können den Kurs selber bestimmen. Das bedeutet aber auch, dass wir den sicheren Hafen verlassen und uns auf offene See begeben müssen“, ergänzt Pfarrer Wolharn, der sich auch auf Bistumsebene für diesen Zukunftsprozess engagiert.
Auf dem Weg dorthin will der Pfarrgemeinderat möglichst viele Menschen im Bochumer Osten und Norden mitnehmen und in den Prozess einbinden. Dass dies funktionieren kann, davon ist Pfarrer Bernd Wolharn überzeugt: „Mit vielen engagierten Menschen vor Ort und dem Heiligen Geist als Rückenwind kann es uns gelingen“.