Altenbochum. Ansprech-Bar“ auf drei Rädern der Liebfrauengemeinde hat sich etabliert. Wenn das Auto auftaucht, dann kommen die Menschen beim Kaffee ins Plaudern.

Einfach da sein nach dem Gottesdienst, bei Festen in der Pfarrei oder auf dem Friemannplatz an Markttagen und die Menschen zum Gespräch bei einem Kaffee einladen: Diese Ziele setzt sich das Café „Ansprech-Bar“ der katholischen Gemeinde Liebfrauen Altenbochum-Laer.

Seit drei Jahren ist der dreirädrige blaue Kleinwagen der Marke Piaggio „Ape“ (italienisch für Biene) mit der Kaffeemaschine auf der Ladefläche im Stadtteil unterwegs. Und: Er ist immer noch beliebt. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Wagen sehe“, sagt Ferdinand Schrader. „Man weiß allerdings nie genau, wo man ihn trifft und wer dabei ist“, so der rüstige Senior im Rollstuhl. Heute ist die „Ansprech Bar“ zwischen Kirche und Gemeindehaus am Start.

Schrader trinkt – begleitet von Ehefrau Ursula – einen Cappuccino. „Der ist sehr lecker und preiswert“, betont er. „Die Mitarbeiter hier sind nicht nur für kirchliche Themen ansprechbar, sondern auch für ganz alltägliche Sachen“, erklärt der Senior weiter. Heißt für ihn: „Hier kann man über Gott und die Welt plaudern.“ Das reiche vom Urlaub oder dem letzten Spiel des VfL bis hin zu Gemeinde- und Glaubensfragen.

Angefangen hat alles 2012 im Gemeinderat. Dieser beschloss damals, das Fahrzeug anzuschaffen. „Es kommen immer weniger Leute in unsere Kirche. Also gehen wir auf die Leute zu“, meint der Gemeinderatsvorsitzende Berthold Jäger. Er gehört zum Kreis der etwa 20 Ehrenamtlichen, die das Fahrzeug und sein Café betreuen.

Wagen zieren Hinweise zum christlichen Glauben

2012 startete der Gemeinderat das Projekt „Ansprech-Bar“. Sie schaffte den dreirädrigen Kleinwagen Piaggio „Ape“ an.

Ein Modellschreiner aus der Gemeinde baute aus Holz die Aufbauten auf der Ladefläche. Seitdem haben dort zwei Theken, die Kaffeemaschine und Zubehör ihren Platz.

Kleine Karten mit Hinweisen zum christlichen Glauben und Gott setzen symbolische Zeichen für die Gemeindearbeit.

Die erste Station war an jedem vierten Sonntag im Monat die Liebfrauenkirche. „Immer nach der Messe standen wir davor und luden die Leute zum Gespräch ein“, so der 61-jährige Jäger. Das Begleitteam wechselte, das Fahrzeug blieb.

Wenn es der Dienstplan von Pastor Bernd Wolharn erlaubte, waren er oder seine Mitarbeiter mit dabei: „Kaplan Stephan Markgraf gehört seit Anfang an zu unserem Team“, sagt Jäger.

Einsatzbereich ausgeweitet

„Im Winter schenken wir allerdings Kaffee aus der Thermoskanne aus, damit die empfindliche Technik der Maschine nicht gefährdet wird“, ergänzt Petra Thöne. Natürlich gibt es auch Kakao, Wasser, Apfelschorle oder im Winter Glühwein, so die 43-Jährige weiter.

Im Frühjahr 2014 weitete das „Ansprech-Bar“-Team seinen Einsatzbereich aus. Thöne: „An jedem Dienstag standen Leute aus unserem Team an Markttagen auf dem Friemannplatz.“ Das Seelsorgeteam machte möglichst mit. Immer wieder blieben die Leute zu Kaffee und Gespräch.

Gemeinderatsvorsitzender Jäger ist entsprechend sehr zufrieden. „Unsere ,Ansprech-Bar’ wird gut angenommen.“ Ende August ändert sich wieder der Aktionsort: Dann steht der Wagen an jedem vierten Sonntag im Monat vor der Lukaskirche der evangelischen Nachbargemeinde.