Langendreer. . In Windeseile hat sich in Langendreer ein Netzwerk gebildet, um den Neuankömmlingen am Wiebuschweg die Eingewöhnung zu erleichtern.

Eine wahre Welle der Hilfsbereitschaft schwappt den Flüchtlingen entgegen, die von der Stadt jetzt neu am Wiebuschweg in Langendreer unterbracht wurden. Kaum dass die ersten Menschen dort eingezogen waren, bildete sich in Langendreer in Windeseile auch schon das Netzwerk Flüchtlinge Langendreer, um den Neuankömmlingen die Eingewöhnung im Stadtteil zu erleichtern.

Nur ein paar Tage nach dem ersten Netzwerk-Treffen stellte man schon ein erstes Kennenlern-Café auf die Beine, das prima angenommen wurde. Rund 70 Besucher – darunter auch erfreulich viele aus der Flüchtlingsunterkunft – wurden im ev. Gemeindehaus im Dorf gezählt. Eigens für diesen Nachmittag wurden Übersetzer eingeladen, um die Verständigung zu erleichtern. „Ein voller Erfolg“, freut sich Kristin Schwierz vom Bahnhof Langendreer, die sich zudem mit um den Aufbau des Facebook-Auftritts des Netzwerkes kümmerte und auch den E-Mail-Verteiler ans Laufen brachte.

Doch die „Last“ des Engagements soll auf möglichst viele Schultern verteilt werden. Was aber schon ganz gut klappt, wie das zweite Netzwerk-Treffen am Montagabend zeigte. Rund 40 Interessierte waren erschienen. Und das wirklich, weil sie auch ihre tatkräftige Hilfe anbieten wollten. So war es kein großes Problem, einzelne Aufgaben zu verteilen.

67 Flüchtlinge leben aktuell in den Wohnungen am Wiebuschweg 4-20 in Langendreer. Maximal 70 Menschen sollen hier insgesamt untergebracht werden.
67 Flüchtlinge leben aktuell in den Wohnungen am Wiebuschweg 4-20 in Langendreer. Maximal 70 Menschen sollen hier insgesamt untergebracht werden. © Fischer

Ideen gibt es genug. Sprachkurse will man den Erwachsenen bald anbieten. Die Kleinen sollen Deutsch über unterschiedliche Spielangebote erlernen. Der SV Langendreer 04 bietet Fitnesstraining an, der VfB Langendreerholz hat einige Kids schon für das Fußball-Training begeistern können. Die Kolpingfamilie will den Flüchtlingen den Stadtteil spazierend näherbringen. Die Naturfreunde wollen das Außengelände am Wiebuschweg gärtnerisch aufhübschen. Auch das Busfahren soll mit den neuen Nachbarn „trainiert“ werden. Dazu wird Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen angeboten. Die Kids sollen am Ferienpass-Programm teilnehmen können.

Aktuell sind 67 Menschen untergebracht

Aktuell sind am Wiebuschweg 67 Flüchtlinge unterbracht. Sie stammen aus Syrien, Mazedonien, Serbien, Afghanistan, Russland, Albanien und dem Kosovo.

Der Gebäude-Komplex gehört Vivawest und soll abgerissen werden. Flüchtlinge wie Anwohner können daher nur bis zum 31. Mai 2016 dort leben.

Zur Lagerung von Sachspenden steht dem Netzwerk bald eine kleine Wohnung am Wiebuschweg zur Verfügung. Beim Sammeln will man jedoch mit Hilfsorganisationen wie der Caritas kooperieren, um von deren jahrelanger Erfahrung zu profitieren.

Das nächste Kennenlern-Café – wieder im ev. Gemeindehaus, Alte Bahnhofstraße 28-30 – öffnet am Donnerstag, 23. Juli, in der Zeit von 17 bis 19 Uhr. Die Treffen des Netzwerkes Flüchtlinge Langendreer finden künftig an jedem ersten Montag eines Monats, 18 Uhr, im Bahnhof Langendreer statt; das nächste also am 3. August.