Langendreer. DITIB Langendreer lud evangelische Gemeinde aus dem Stadtteil ein. Ökumenischer Gospelchor hatte einen Auftritt

Zusammenwachsen mit den Menschen im Stadtteil; Zusammenhalt in der Gemeinde stärken: Diesen Zielen verschreibt sich die „DITIB-Türkisch-Islamischen-Gemeinde Langendreer“.

Drei Tage sollte dies beim Sommerfest auf dem ehemaligen Bahngelände an der Ümminger Straße deutlich werden. Die gut 1000 Besucher erwartete dabei ein Musik- und Spielprogramm auf der Bühne, einige Verkaufsstände, eine Tombola sowie eine Hüpfburg für Kinder.

Besonders für nicht-muslimische Besucher war es eine Gelegenheit, die neue Moschee zu besichtigen und sich erklären zu lassen. „Wir haben unser Gemeindefest bewusst mit einem Tag der offenen Tür verknüpft und die Menschen im Stadtteil eingeladen“, erklärte Ibrahim Duman, der Vorstandsvorsitzende der Religionsgemeinschaft dazu.

Am Sonntag freute sich der 43-jährige Vorsitzende über den Besuch von Mitgliedern der Evangelischen Gemeinde Langendreer. Rund 40 Leute kamen zusammen mit Pfarrerin Bärbel Vogtmann sowie dem Ökumenischen Gospelchor, der auch auf der Bühne auftrat. Der Chor unter Leiter Charli Wichmann sang unter anderem „Oh happy day“ und „He‘s got the whole world in his hands“.

Delal Altun und Mustafa Duman (Sohn des Vorsitzenden) stellten den Gästen zunächst die Gemeindearbeit vor. „Wir sind zum Teil vor 40 Jahren als Gastarbeiter hier eingewandert. Unser Verein ist parteipolitisch unabhängig. Er hat sich der Förderung religiöser, wohltätiger und kultureller Ziele verschrieben“, betonte Duman Junior. „Gewalt lehnen wir ab.“

Die Gemeindearbeit bestehe neben der Religionsausübung, inklusive Islamunterricht, aus der Senioren-, Frauen- und Jugendarbeit. „Für Frauen haben wir Deutschkurse im Angebot“, so Delal Altun, da nicht alle Deutsch sprechen könnten. „Mit Rot-Weiß Langendreer befindet sich für Jugendliche ein Fußballverein auch für Nicht-Gemeindemitglieder im Aufbau“, ergänzte Duman Junior.

200 Familien im Osten gehören Gemeinde an

Mehr als 200 Familien aus Laer, Langendreer und Werne sind Mitglied in der „DITIB Türkisch-Islamischen-Gemeinde Langendreer“.

70 Ehrenamtliche unterstützten das Gemeindefest. Der Erlös ist für die weitere Instandsetzung der Räume. Der Besuch der Gemeinde und der Moschee ist auch im Alltag möglich.

Bilder zum Umbau des ehemaligen Lagerhauses der Deutschen Bahn, die der Verein in Eigenarbeit leistete, ergänzten die Vorstellung. Diese zeigten, was aus der verwahrlosten Halle wurde. „Zum Glück haben wir gute Handwerker in unserer Gemeinde“, freute sich Duman Senior. Ein Moscheerundgang schloss sich an. Die Mädchengruppe der Gemeinde bedankte sich mit Rosen bei den Besuchern. „Wir haben uns sehr über diese Einladung zum Gemeindefest gefreut“, erklärte Pfarrerin Vogtmann. Bemerkenswert fand sie, dass der Gospelchor auftreten konnte und mit wie viel Tatkraft die Renovierung der Räume stattfand. Tags zuvor war die Bezirksvertretung Ost und die Werbegemeinschaft am Alten Bahnhof zu Gast.

Die Reaktion bei den Muslimen auf den Besuch war positiv. Mitglied Mursel Kök: „Die Gäste sehen, was hier los ist und wie lebendig unsere Gemeinde ist. Wir müssten so etwas öfter machen.“