Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde halfen mit, den evangelischen Friedhof wieder auf Vordermann zu bringen. Künftig zweimal pro Jahr.

Langendreer. Die Trauerhalle auf dem evangelischen Friedhof ist mit Werken der beiden bekannten Bochumer Künstler Ignatius Geitel und Hans-Jürgen Schlieker im Gebäude durchaus ein Schmuckstück. An der Außenwand erwartet die Besucher zudem ein „Dornen“-Relief des Kirchenkünstlers Wolfgang Kreutter.

Nun verwandelten acht Ehrenamtliche auch den Eingangsbereich zur Halle in einen sehr vorzeigbaren Zustand. Sie waren dem Aufruf der evangelischen Kirchengemeinde zum Frühjahrsputz gefolgt. „Der Eingangsbereich zur Trauerhalle ist unser Aushängeschild. Deshalb konzentrieren wir uns auf diese Fläche“, erklärte Pfarrer Wilfried Geldmacher zur Aktion. Auf rund 150 Quadratmetern hatten die Aktiven dabei gut zu tun.

Säcke füllten sich rasch

Unkraut jäten, Wurzelwerk und Brombeerranken entfernen, Boden harken und Moos von den Randsteinen kratzen: Mit Schaber, Hacke, Kratzbesen, Schaufeln ging es bei sonnigem Wetter ans Werk. Die Säcke und die Schubkarre füllten sich. Ein Radlader brachte alles zum Grünabfall auf der anderen Seite des Friedhofs.

Warum die Ehrenamtlichen die Arbeit machen, erklärte Friedhofskirchmeister Günter Kayser, dessen Ausschuss zur Aktion eingeladen hatte. „2014 hatten wir einen hohen Krankenstand, wodurch einiges liegen blieb. Darum luden wir im November 2014 – kurz vor Totensonntag, wenn viele ihre Verstorbenen hier besuchen – zur ersten Aktion ein.“

Der große Zuspruch für das herbstliche Aufräumen – rund 15 Leute kamen – machte Kayser und dem Ausschuss Mut, erneut zum Verschönern einzuladen. Jetzt, im Frühjahr, stand vor allem das Laubzusammenkehren und -entfernen an. Kayser: „Zukünftig wollen wir die Aktion zwei Mal pro Jahr machen: im Frühjahr und im Herbst.“

Für die Friedhofsmitarbeiter bleibt auch so noch genug zu tun. „Wir haben derzeit viele Beerdigungen“, betonte der Friedhofskirchmeister. Hinzu kommen die vielen weiteren Arbeiten, die im Frühjahr anfallen.

Platz für einen würdigen Abschied

Auf dem evangelischen Friedhof (Hauptstraße/Ecke Stockumer Straße) ist in den letzten Jahren viel passiert.
Um 2004 begann die teilanonyme Bestattung: an die Verstorbenen wird auf Stelen erinnert. Sie selbst sind auf der Wiese rundherum begraben.

In 2012 wurde die Toilettenanlage komplett überholt. Aus den drei Aufbahrungsräumen mit Kühlung wurden in 2014 zwei „Abschiedssräume“. Sie haben nun Platz für ein würdiges Abschied nehmen von den Verstorbenen.

Die Arbeit zwischen den Sträuchern und Bäumen sowie in den Blumenrabatten geht derweil zügig weiter. „Das sieht schon viel besser aus“, findet Uli Birke, während er Moos von den Steinen kratzt. Günter Glanert und Wilfried Heinicke, die im Team gerade das große Beet nebenan harken, stimmen ihm zu.

„Ich bin gerne gekommen, als ich davon gelesen habe“, erklärt dabei Heinicke (80). „Ein Teil meiner Familie ist hier beerdigt. Wir haben alle etwas davon, wenn der Friedhof schöner wird.“ Auch Glanert, dessen Verwandte ebenfalls auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden, sieht das so.

Am Ende sind alle Aktiven zufrieden mit ihrem Werk. Die Fläche vor der Trauerhalle sieht jetzt sauber und gepflegt aus.