Werne. . Endlich können auch Autos und Busse über das Provisorium an der Von-Waldthausen-Straße rollen. Die Werner freut’s. Ein Stimmungsbericht.
Sie ist freigegeben. Endlich dürfen auch Autos und Busse über die „neue“ Von-Waldthausen-Brücke – ein Provisorium – fahren. Eigentlich sollte das schon vor Weihnachten der Fall sein. Doch immer wieder wurde die Freigabe von der Stadt verschoben (wir berichteten). Nun ist es also soweit. Nach drei Jahren Sperrung. Die Werner freut’s, wie wir bei einem Besuch vor Ort heute feststellten. Ein Stimmungsbericht.
Gabriele Ullrich, die nur 200 Meter von der Brücke entfernt wohnt, atmet auf: „Endlich hat das ein Ende“, sagt sie. „Die Umwege waren sowas von schlimm. Immer mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden, etwa wenn man mal eben zum Wertstoffhof an der Brandwacht wollte.“ Auch die drei Ärzte „auf der anderen Seite“ seien jetzt endlich wieder schnell zu erreichen.
Mit großer Erleichterung reagiert auch Olinda Lorei auf die Freigabe der Brücke. Sie wohnt in Werne und geht fast jeden Tag über die Von-Waldthausen-Straße zum Einkaufen nach Langendreer. „Ich bin so froh, dass ich jetzt wieder die Brücke nutzen kann.“
Immerhin, als Fußgängerin kann Olinda Lorei das bereits seit Ende letzten Jahres. Die Autofahrer hingegen mussten bis zum Wochenende warten. Wie Waltraud Smasek zum Beispiel. Sie hat es nun wieder viel leichter, im Geschäft der Bangerts direkt an der Brücke ihre Zeitschriften und den Kasten Wasser zu kaufen. „Toll, dass die Brücke wieder frei ist“, sagt sie. Waltraud Smasek ist seit vielen Jahren Stammkundin und auch während der Brückensperrung treu geblieben. Und das, obwohl sie inzwischen in Lütgendortmund wohnt. Ihr Hausarzt hat seine Praxis gegenüber. Jetzt, über die Brücke, sind das nur ein paar Meter . . .
Brücke nicht breit genug?
Plexiglas als Schutz vor den Oberleitungen
Ein paar wenige Restarbeiten an der Brücke sind noch nötig. Aktuell wird gegenüber vom Bürgersteig das Pflaster beigearbeitet.
Im Anschluss wird die Holzverkleidung entfernt und dafür Plexiglas als Schutz vor den Oberleitungen montiert. Gisbert Soldat: „Leider war die Lieferzeit dafür sehr lang.“
Gerd Bangert, der mit seiner Frau Erika vor Ort Trinkhalle und Getränkehandel betreibt, blickt derweil noch immer mürrisch drein. „Es dauert erfahrungsgemäß ein Jahr, bis man seinen Kundenstamm wieder aufgebaut hat“, sagt er und rechnet vor, in den drei Jahren der Sperrung rund 180 000 Euro weniger eingenommen zu haben. Auf die Stadt ist Bangert nicht gut zu sprechen: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die alte Brücke nicht hätte ausgetauscht werden müssen.“
Aktuell ärgert ihn, dass auf der Behelfsbrücke keine zwei Autos nebeneinander passen. „Dabei wurde das versprochen.“ Gisbert Soldat vom Tiefbauamt kann das durchaus bestätigen, hält indes diesen sogenannten Begegnungsverkehr auf der 4,50 Meter breiten Fahrbahn für möglich – „wenn die Autos nicht zu groß sind.“ Eine breitere Übergangslösung, sagt Soldat, wäre mit erheblich höheren Kosten verbunden gewesen.