Langendreer. . Herzlicher Empfang für Flüchtlinge in Langendreer. Gastgeber sind die beidenen Gemeinden St. Bonifatius und St. Marien. Chance auf Ablenkung.

Angeregte Unterhaltungen trotz voller Münder. Eine reichgedeckte Kuchentafel am Eingang des Gemeindehauses St. Bonifatius symbolisiert, was die Gäste zu erwarten haben: Herzlichkeit steht im Mittelpunkt des ersten Willkommensfestes für Flüchtlinge in Langendreer. Veranstaltet von Ehrenamtlichen der Gemeinden St. Bonifatius und St. Marien sowie der Caritas-Gemeindegruppen.

Rund 30 Menschen verschiedener Nationen, u.a. aus dem arabischen, mittel- und osteuropäischen Raum, folgen der Einladung. Sie alle nehmen die Chance auf Ablenkung wahr, die gleichzeitig genügend Möglichkeiten zum Austausch bietet. Pastor Michael Kemper freut sich über die große Hilfsbereitschaft: „Wir haben Ende 2014 überlegt, was wir für die Neuankömmlinge tun können. Sofort hat sich ein ehrenamtlicher Arbeitskreis gebildet.“

Da die ca. 80 Flüchtlinge „sehr verstreut, zum Teil auch in Privat- und Ferienwohnungen“, untergebracht seien, wie Kemper berichtet, wurden Einladungen verteilt. „Diese haben wir unter anderem auf Arabisch, Albanisch, Georgisch, Bosnisch und Russisch geschrieben“, erzählt Tina Schwarz, Gemeinderatsvorsitzende St. Bonifatius. Zum Arbeitskreis, in dem sie ebenfalls aktiv ist, gehören auch städtische Mitarbeiter sowie Eltern aus der Krabbelgruppe, die bei den Übersetzungen halfen. Die wenigstens Neuankömmlinge sprechen bereits Deutsch.

Ab nach draußen und toben: Die Flüchtlingskinder Leonora (vorne), Leonardo (links) und Bajramca (hinten stehend) spielen mit Magali (Mitte), die aus Bochum kommt und deutsche Staatsangehörige ist.
Ab nach draußen und toben: Die Flüchtlingskinder Leonora (vorne), Leonardo (links) und Bajramca (hinten stehend) spielen mit Magali (Mitte), die aus Bochum kommt und deutsche Staatsangehörige ist. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

Anders ist dies bei Heba (24) und Ahmad Kenbazow (24). Die Geschwister flohen mit ihrer Mutter und einer weiteren Schwester vor neun Monaten aus Syrien, leben seitdem in Langendreer und haben einen ersten Deutschkurs erfolgreich absolviert. „Wir sind hier gut aufgenommen worden, haben viele nette Menschen getroffen“, beschreiben sie ihre Ankunft. Auch das Fest sei eine sehr schöne Aktion, bei der man „ins Gespräch kommt“.

Damit dies für alle möglich ist, begleiten auch Dolmetscher aus der Gemeinde das Treffen, stellen Kontakte und vielleicht neue Freundschaften her.

Kontaktaufnahme gelingt spielend

Während die Erwachsenen sich an den Tischen unterhielten, war für die Kinder eine Spielecke eingerichtet. So gelang auch hier spielend die erste Kontaktaufnahme.

Nach den ausschließlich positiven Erfahrungen des ersten gemeinsamen Treffens möchte der Arbeitskreis weitere Aktionen besprechen.

Um die Integration zu fördern, werden zudem markante Punkte und wichtige Gebäude des Stadtteils in einer Präsentation vorgestellt. Pastor Kemper und die Anwesenden wandern mithilfe eines „Bildgangs“ durch Langendreer, u.a. vorbei an Amtshaus, Bürgerbüro, „Stern“ und „Alte Bahnhofstraße“, hin zu Sparkasse, Post, Krankenhaus, Jugendheim und Einkaufsmöglichkeiten.

Kemper: „Wir möchten außerdem schauen, was unsere Gäste benötigen.“ Dies schließe neben Kleidung und Spielzeug auch Unterstützung bei Behördengängen ein.