Beate Beckmann hat sich mit ihrem Laden „Los Regalos“ vergrößert. Hier präsentieren Kunsthandwerker in Regalen ihre Arbeiten
Langendreer. Ein Laden voller Buntem, Selbstgenähtem, Gebasteltem, Schmuck, der in der Region gefertigt wurde und allerlei kurioser Kleinigkeiten, die sich zum Verschenken eignen – das gibt’s im Geschäft „Los Regalos“ von Beate Beckmann. Der Clou an der Geschäftsidee: Die Regale im Laden werden von kreativen Köpfen gemietet, um dort handgefertigten Waren anzubieten.
Beckmanns Idee kam so gut an, dass ihr alter Laden zu klein wurde und sie und ihre Regale in ein neues Lokal umgezogen sind. Am Wochenende hat die große Neueröffnung stattgefunden, die viele neugierige Leute anlockte. „Mit dem Umzug haben wir auch ein neues Konzept entwickelt“, erklärt die 52-jährige Ladenbesitzerin: „Viele Kunden kommen zum Stöbern und Verweilen, darum habe ich eine gemütliche Sitzecke eingerichtet.“ In den zwei blauen Sesselchen können Kunden nun einen Kaffee trinken, ein Pläuschchen halten, in Kreativ-Zeitschriften blättern und sich inspirieren lassen. „Des Weiteren haben wir ein neues Produktangebot, das sich speziell an Männer richtet.“ Dass ihr Laden ehedem eher Frauen ansprach, wollte die ehemalige Erzieherin ändern und kann jetzt eine Palette an Beauty-Produkten für den Mann anbieten: Da gibt es unter anderem das „Grubengold“, ein Badezusatz aus schwarzen Kristallen, die „Püttseife“, die aussieht wie ein großes Stück Kohle sowie Schlüsselanhänger und Karten mit Bergbau-Motiven. „Eben alles, was typisch für den Pott ist“, sagt die Geschäftsfrau.
Im April 2013 hat sich Beckmann mit dem Kreativ-Laden einen kleinen Traum erfüllt. Nach einem bedeutendem Einschnitt in ihrem Leben wollte sie sich beruflich umorientieren und hat sich ein kleines Ladenlokal im Stadtteil gesucht. Der ulkige Name ist ein Wortspiel: „Regalos ist Spanisch und bedeutet ‚Geschenke’ – das passt also hervorragend zu meinem Konzept. Und dann ist da noch die Anlehnung an das deutsche Wort ‚Regal’“, erklärt Beckmann. Ihr Konzept schlägt Wellen. „Nicht nur aus der Umgebung mieten Kreative bei mir Regale an. Sogar aus Berlin, Hamburg und Jülich bekomme ich Produkte zum Verkauf zugesandt.“ Jedes Teil in ihrem Laden ist ein Unikat. „Für jeden Geschmack ist etwas dabei“, findet Beckmann.
Auf rund 100 Quadratmetern verteilt sich die Ware. „Bisher sind 35 Fächer vermietet“, freut sie sich: „Es gibt nur noch wenig Kapazität.“ Zum Laden gehört zudem ein Kreativraum, in dem demnächst Nähkurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten werden sollen.