Langendreer. . Vier Inklusionsklassen aus Bochum und Herne haben mit Ponte Courage künstlerisch gearbeitet und die Ergebnisse in der Städt. Galerie gezeigt.

In die „Willkommensklasse“ der Gesamtschule Wanne-Eickel gehen Kinder zwischen 11 und 16 Jahren aus Ländern wie Syrien, Serbien oder Bulgarien. Alle lernen seit höchstens seit zwei Jahren Deutsch. Diese „Internationale Vorbereitungsklasse“ hat jetzt ein Hörspiel entwickelt, mit Zombies, die in der Schule auftauchen ... hierbei spielen Geräusche eine größere Rolle als Worte.

Das Hörspiel ist eine von vier künstlerischen Kreationen, die am Freitag in der Städtischen Galerie unter dem Titel „Ein Tag - viele Geschichten“ präsentiert wurden. Ergebnisse der Kooperation von drei Schulen aus Herne und einer aus Bochum mit dem Bochumer Verein Ponte Courage, der im ersten Schulhalbjahr zum ersten Mal mit vier Klassen „inklusiv“ gearbeitet hat. Das heißt: Kinder mit und ohne Defizite - im Fall der internationalen Klasse sprachlicher Art, in anderen Fällen mit Lern- oder emotionalen oder sozialen Schwierigkeiten - haben gemeinsam künstlerisch gestaltet.

Neben dem Grusel-Hörspiel entstand zum Beispiel ein Kurzfilm, gedreht von Schülern der Erich-Fried-Gesamtschule – vor selbst entworfenen Kulissen und mit selbst hergestellten Knetgummifiguren, die im Film zum Leben erweckt werden. Selbst erfundene Märchen trugen Schülerinnen und Schüler der Claudiusschule vor. Der besondere Clou: Je zehn schön gestaltete Karteikarten mit Bildern und Texten halfen ihnen beim Erzählen auf die Sprünge. Und Achtklässler der Albert-Schweitzer-Schule in Bochum-Langendreer haben einen Weltall-Liebes-Comic („Erst Feind, dann Freund“) entwickelt – ebenfalls aus Knetgummimännchen.

Künstlerisch betreut wurden die Klassen von Karin Hielscher und Winfried Paetzel, gefördert haben das Projekt der LWL und die Aktion Mensch. Gerade weil die Kunstwerke Schritt für Schritt entwickelt wurden, sagt Hielscher, sei es auch Schülern mit Schwierigkeiten möglich, „die volle Strecke mitzugehen“. Was Hatice Aksoy, Lehrerin in der Internationalen Klasse, besonders gefiel: Die Schüler hätten „über Kunst eine Ausdrucksform gefunden, die trotz mangelnder Sprachfähigkeit andere Begabungen sichtbar macht.“