Langendreer. . Gedankenspiele der ev. Kirche Langendreer zur künftigen Nutzung des früheren Gotteshauses werden immer konkreter. Die Planung läuft bereits an.

Was tun mit der Lutherkirche? Diese Frage richtete die ev. Gemeinde Langendreer vor fast genau einem Jahr an lokale Akteure aus dem Stadtteil. Vorschläge gab es viele, die meisten stellten sich die Zukunft des Mitte 2012 entwidmeten Gotteshauses als Veranstaltungsstätte vor. Anschließend wurde es wieder ruhig um die Lutherkirche. Was nicht bedeutet, dass in der Gemeinde nicht weiterhin daran gearbeitet wurde, eine neue Nutzung für die sanierungsbedürftige Kirche zu finden.

Und auf diesem Weg ist man bereits einen Schritt weiter, wie Pfarrerin Bärbel Vogtmann jetzt auf WAZ-Anfrage verriet: „Unsere Grundidee für die Kirche ist Wohnen. Seit Frühsommer prüfen wir, ob ein Wohnprojekt wirtschaftlich wäre.“ Zuvor hatte die Gemeinde laut Vogtmann „aussichtsreiche Gespräche mit einem Interessenten aus dem Musikevent-Bereich geführt“. Doch dieser sei schließlich abgesprungen. „Warum auch immer . . .“

Traurig ist Bärbel Vogtmann deswegen nicht. „Die Lutherkirche als Wohnraum finde ich besser als eine ausschließliche Nutzung für Musikveranstaltungen“, sagt sie. „Da hat auch der Stadtteil mehr von.“

„Das Projekt soll auf drei Säulen stehen“

Zumal auch bei den aktuellen Gedankenspielen Veranstaltungen im Kirchenraum nicht kategorisch ausgeschlossen werden. „Das Projekt soll auf drei Säulen stehen“, erklärt Bärbel Vogtmann: „Auf zwei Etagen können wir uns zum Beispiel betreute Senioren-Wohngemeinschaften vorstellen. Dann könnten Loft-Wohnungen entstehen und dazu zwei, drei vermietbare Mehrzweckfläche.“ Es gab bereits Voruntersuchungen mit einem Architekten. „Und es sieht so aus, dass sich unsere Idee rechnen könnte“, ist die Pfarrerin guter Dinge. „Doch noch befindet sich unsere Planung in einem sehr frühen Stadium.“

Äußeres Erscheinungsbild der Lutherkirche soll erhalten bleiben

Das äußere Erscheinungsbild der Lutherkirche soll auf jeden Fall erhalten bleiben. „Zumindest größtenteils“, so Vogtmann, die darauf hinweist, dass die Kirche als Ganzes unter Denkmalschutz steht. „Mit der Denkmalschutzbehörde haben wir schon Kontakt aufgenommen; allerdings bisher nur rein informell.“

Gemeinde sucht nun finanzstarke Kooperationspartner

Wichtig ist jetzt für die Gemeinde, Kooperationspartner zu finden. „Wir würden das Ganze nicht selber umbauen und betreuen“, steht für Bärbel Vogtmann fest. Immerhin gilt es ja auch, zunächst einmal einen ordentlichen Batzen in die Sanierung der Kirche zu stecken. „Allein den Turm und das Dach zu restaurieren, würde eine Million Euro verschlingen – Stand 2009“, hatte Vogtmann bereits vor einem Jahr verraten. Geld, das die Gemeinde nicht hat.