Ost. Bei „Visionen“ bringen Bochumer Schüler die Schauspielhaus-Bühne zum Beben. Willy-Brandt-Gesamtschule beteiligt sich mit Mini-Musical über Extremismus.
So viel Trubel erleben die altehrwürdigen Bretter der großen Bühne des Schauspielhauses nicht alle Tage: Rund 300 Schüler und Schülerinnen aus neun Bochumer Schulen und mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Projekten des Zukunftshauses X-Vision Ruhr brachten den großen Saal zum Beben.
Unter dem Motto „Visionen“ präsentierten die begabten Nachwuchstalente ein Programm, das genauso bunt und vielfältig war wie sie selbst: von Gesang und Rap über Tanz, Akrobatik und Cheerleading war alles vertreten. Für die Teilnehmer des Schulwettbewerbs ging es dabei nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern auch um ein Preisgeld von 500 Euro.
Mit dabei war auch die Willy-Brandt-Gesamtschule aus Werne. Rund 47 Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren stellten in knapp zwei Monaten Probezeit ein Mini-Musical mit Gesang, Rap und Tanz zum Thema Extremismus auf die Beine. Hilfe bekamen sie und alle anderen Schulen dabei von den Profis von X-Vision. „Das war wirklich ‘ne klasse Sache“, lobt Mahsun Temin die Zusammenarbeit. „Sie haben uns immer positiv unterstützt, sind auf unsere Stärken eingegangen“, erzählt Leandra Lotz.
Sechste Auflage im Wattenscheider Zukunftshaus
Bereits zum sechsten Mal organisierte das Wattenscheider Zukunftshaus X-Vision Ruhr die bunte Zusammenschau dessen, was die Bochumer Jugendkultur zu bieten hat. Maximal sieben Minuten Zeit hatte dabei jede Gruppe Zeit, um die Gunst des Publikums zu gewinnen, das am Ende gemeinsam mit einer dreiköpfigen Jury den Sieger kürte.
Über den Sieg und damit auch über 500 Euro Preisgeld freute sich das Goethe-Gymnasium, das sich mit seiner „Diabolo-Cheer-Party“ knapp gegen die Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule durchsetzte. Platz drei belegte das Hellweg-Gymnasium.
Neues Zuhause für X-Vision
Seit rund einem halben Jahr hat X-Vision endlich ein neues Zuhause in den Räumlichkeiten der Musikschule Wattenscheid gefunden. Zum Teil müssen aber noch die Räume in der Swidbergstraße genutzt werden, da etwa das Zimmer, in dem die Musikproduktionen stattfinden soll, erst entsprechend umgerüstet werden muss.
Das alles kostet viel Geld. „Wir sind aber optimistisch“, so Beatrice Röglin vom Management. Das Jugendprojekt hofft auch auf Spendengelder.
Seit September 2008 fördert X-Vision Ruhr junge Tanz- und Musiktalente, seit Anfang 2009 geht das Team auch in Schulen und führt dort Workshops durch. Ziel ist stets, mit den Jugendlichen eine professionelle Show zu erarbeiten, die ihren Platz auf der Bühne findet. Geleitet wird das Projekt von dem Musikproduzenten Omid Pouryousefi und dem Profitänzer Denis Saliov.
Rosemarie Meyer-Behrendt vom NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport lobt das Projekt als „einzigartiges Forum für Jugendliche um ihre Visionen zu präsentieren, sich in die Kommunalpolitik einzubringen und sich für ihre Stadtteile zu engagieren.“