Laer. . Die 3b der Grundschule Laer ist traurig, dass der Konzern ihren Stadtteil verlässt. Doch sie haben auch viele tolle Ideen für die frei werdende Fläche.
Eine Heimat ohne Opel? Das ist auch für die Kinder der 3b der Grundschule Laer noch immer schwer vorstellbar. In ihrem noch jungen Leben hat das riesige Werk 1 des Autokonzerns an der Wittener Straße stets eine besondere Rolle gespielt. Weil Familienmitglieder dort arbeiteten. Oder weil das gigantische Gebäude halt immer da war und ihren Stadtteil prägte. Nun gehen dort immer mehr Lichter aus. Und das macht die Grundschüler traurig.
Das Thema Opel haben Klassenlehrerin Jasmin Struwe und Referendarin Agathe Wodarczyk zuletzt ganz bewusst mit in den Unterricht eingebaut. „Es ist ja wichtig, dass sich die Kinder damit auch auseinandersetzen“, sagt Struwe, die durchaus gemerkt hat, dass die Opel-Schließung „nicht in allen Köpfen meiner Klasse präsent war.“
Ein Grund mehr für die 3b, sich mit Opel zu beschäftigen, war die Teilnahme an dem Theaterstück „Die Kinder von Opel“, das sieben Mal im Schauspielhaus aufgeführt wurde. Bis auf Amelie, die große Schwester von Drittklässlerin Marlene Mattern, sind die Grundschüler nicht selbst aufgetreten (das Stück wurde ja abends aufgeführt), dafür aber waren ihre Stimmen zu hören. Auf Band erzählten die Kids, wie sie über das Opel-Aus denken und welche Visionen sie für die Zeit danach haben.
„Schade, dass so viele Menschen ihre Arbeit verloren haben“
Vielen Schülern geht die Angelegenheit an die Nieren, weil ihre Familien direkt betroffen sind. Zum Beispiel der Papa von Furkan. „Der ist traurig“, sagt er. Auch sein Opa habe bei Opel gearbeitet. Furkan selbst wird diese Tradition nicht fortsetzen. Einige Eltern haben wohl auch Glück, werden im anderen Werk in Langendreer weiter beschäftigt. Melaks Onkel geht es so, und sowohl Vater und Onkel von Jasmin. Doch fröhlich klingen auch sie nicht. Wahrscheinlich geht es ihnen wie ihrer Mitschülerin Fabienne, die es einfach schade findet, „dass so viele Menschen ihre Arbeit verloren haben“.
Warum nicht einen Zoo und eine Achterbahn auf die Opel-Fläche
Sogleich leuchtende Augen bekommen die Schüler jedoch, wenn man sie auf die künftige Nutzung der frei werdenden Opelfläche anspricht. Die Ideen sprudeln nur so aus ihnen heraus. Celine wäre für ein großes Schwimmbad, Erva denkt – wohl nicht ganz uneigennützig – an eine große Villa. Weitere Vorschläge: ein modernes Fußballstadion, ein riesiger Dönerladen, ein Spielzeuggeschäft, Achterbahn und Riesenrad, eine Spielfabrik, ein Zoo, ein Eisladen, ein Gartencenter, ein großer Buchladen oder auch ein Fitnessstudio. Tja, da haben die Stadtplaner ja was zu tun. Und die DHL dürfte wohl einpacken können . . .