Riesen Besucherandrang beim Weihnachtsmarkt in Langendreer. Dazu gibt es Musik in der Christuskirche und zwei historische Ausstellungen.

Langendreer. Mit 23 Ständen rund um die Christuskirche ging es 2005 im „Dorf“ los. Heute sind es gut 70 Stände, die den „Weihnachtsmarkt im Dorf“ bevölkern. Zwischen Hauptstraße und Overlacker Straße stehen sie beim inzwischen zehnten Markt dicht an dicht.

Für alle Stadtteilbewohner ist der Markt darüber hinaus ein Muss geworden, wie der Andrang zeigt: Zwischenzeitlich ist auf den etwa 200 Metern Strecke kaum ein Durchkommen. „Ich habe mich hier so durchgeschoben und an verschiedenen Ständen, wo es was zu essen gab, angehalten“, erklärt Ingrid Grabowski, die auf dem Markt unterwegs ist. Gerade steht die 67-jährige mit mehreren anderen an einem Stand für Reibeplätzchen an. Auch dort gibt es Schlangen.

Insektenhäuser und Wollsocken

Grünkohl und Spießbraten - also leckeres Winteressen – hieß davor ihr Speiseplan. „Das habe ich mir mit meiner Lebensgefährtin geteilt“, betont sie gegenüber dem neugierigen Reporter.

Neben den Ständen für das Essen und Trinken gibt es viele weitere Angebote. Etwa: Plätzchen und Insektenhäuser beim Tierheim Bochum, Schieferherzen bei Dachdecker Christian Müller sowie Bücher bei „Langendreer liest“. „Kinderbücher und aktuelle Krimis laufen besonders gut“, erklärt Vorsitzende Brigitte Bablich-Zimniok.

„In diesem Jahr gibt es viele Stände mit Selbstgenähtem und –gestricktem“, erklären zwei Seniorinnen. Gerade schauen sie sich interessiert am Stand von Birgit Post um, die selbst hergestellte Wollsocken in allen Größen anbietet.

Mehr Stände und mehr Besucher

Mitorganisator Frank Dagobert Müller vom Verein „Langendreer hat’s“ zog ein positives Fazit. „Schon zu Beginn um 11 Uhr herrschte großes Gedränge. Dieses Jahr gibt es nicht nur mehr Stände. Auch viel mehr Besucher sind aufgrund des trockenen Wetters da“, freute er sich.

Am 5. Dezember 2005 fand der erste „Weihnachtsmarkt im Dorf“ statt. Eine Männerrunde mit dem damaligen Ev. Gemeindepfarrer Thomas Klare, Presbyter Uli Birk und dem Geschäftsmann Friedhelm Bente entwickelte die Idee dazu. Paul Möller, Langendreerer Dorfpostille, schloss sich an.

Dazwischen die leisen Töne: Cedric (8) spielt Weihnachtslieder auf seinem Akkordeon am Rande der Menge. Gerade beendet er die „Weihnachtsbäckerei“ (Rolf Zuckowski). Passend zu „St. Nikolaus“ präsentiert er vorab „Guter, braver Nikolaus“. „Er kann richtig schön spielen“, erklärt eine ältere Dame, die stehen blieb und aufmerksam zuhört.

Mehr Kultur gibt es in der Christuskirche: Posaunenmusik von den Dorfmusikanten, besinnliche Weihnachtsmusik auf zwei Gitarren von Lehrern der Musikschule sowie Musik zu Advent und Weihnachten vom Unterstufenorchester der Lessingschule.

Zwei Ausstellungen zum historischen Langendreer runden den Markt ab. Im Landau begeben sich Andreas Schmitt und Reinhard Zacharias auf die „Zeitreise Langendreer“ mit sechs Aktenordnern voller alter Bilder. Im Info Treff Linie 310 zeigen die Heimatstube und Langendreer-Info die Fotoausstellung “Rückblicke” zur Geschichte des Ortsbildes. Zu sehen sind unter anderem Bauernhöfe und Kotten im Langendreer Holz, Haus Langendreer, sowie Bilder von Unter- und Hauptstraße.