Mitte. . Joachim Hermann Luger kam am bundesweiten Vorlesetag in die Arnoldschule. Die Kinder hörten gespannt der Geschichte über einen kleinen Drachen zu, die Vater Beimer aus der TV-Serie Lindenstraße vorlas. Der Schauspieler fühlte sich in dieser Rolle sichtlich wohl. Und auch den Kids gefiel es.
Ein orangenes Zelt, grüne Sitzgelegenheiten und ein Beamer warten in der Aula auf die rund 20 Kinder der Arnoldschule. Als es sich die Erst- und Zweitklässler in dem Zelt gemütlich machen, fragt Schulleiterin Hilde Hohberg: „Wisst ihr denn, was jetzt passiert?“ Sarah weiß es: „Der Herr liest heute für uns“, sagt sie und deutet auf den Gast, den Hohberg mit in die Aula gebracht hat. „Der Herr“ ist kein geringerer als Schauspieler Joachim Hermann Luger, der als Hans „Vater“ Beimer in der TV-Serie Lindenstraße berühmt wurde.
Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages, bei dem deutschlandweit zahlreiche Prominente zu Büchern greifen und vorlesen, kam Luger an die Arnoldstraße. „Mir macht Vorlesen großen Spaß. Ich lese auch für Erwachsene, aber am liebsten für Kinder“, sagt der Schauspieler, der schon seit rund zehn Jahren regelmäßig Vorlesepate ist.
Zur Arnoldschule hat er das Buch „Ein Drachenfreund für Linus“ (Patricia Schröder) mitgebracht. „Das Schöne daran ist, dass Eltern und Kinder zusammen in dem Buch lesen können“, erklärt Luger, der betont, wie wichtig es für den Nachwuchs sei, Bücher zu lesen und vorgelesen zu bekommen.
Hilde Hohberg stimmt zu: „Das gilt besonders für Kinder mit Migrationshintergrund, für die Deutsch nicht die Muttersprache ist.“ Und sie muss es wissen, denn Kinder aus rund 40 Ländern sind an ihrer Schule vertreten.
Über Beamer wurden die passenden Bilder zum Text an die Wand geworfen
Was sie eint an diesem Morgen, ist die Neugier auf die Geschichte, die „der Herr Luger“ mitgebracht hat. Über den Beamer werden die passenden Bilder zum Text an die Wand im Vorlesezelt geworfen. Gebannt schauen die Kleinen auf die Zeichnungen von Linus, dem Menschenjungen und Fumo, dem kleinen Drachen, der kein Feuer speien kann.
Leseangebot auch abseits des Unterrichts
Neben den Lese-Omas bietet die Arnoldschule auch Lese-AGs an. Außerdem sind die Schüler auf der Lese-Plattform „Antolin“ angemeldet und können so auch von zu Hause aus beim Lesen Punkte sammeln.
Stolz ist Schulleiterin Hilde Hohberg auch auf das Ergebnis der Qualitätsanalyse durch das Schulministerium. In 20 von 25 geprüften Punkten wurde die Grundschule mit der Höchstnote „vorbildlich“ ausgezeichnet.
Über eine Stunde lang können Vorleser Luger, Linus und Fumo die Arnoldschüler in ihren Bann ziehen. Der Schauspieler liest das Buch in einem Rutsch. „Ich bin begeistert“, lobt Hohberg ihre Schüler, denn bis zum Happy End bleiben alle ruhig auf ihren Hockern sitzen, hängen dem Schauspieler an den Lippen und verfolgen gespannt die wechselnden Bilder an der Wand. „Wenn das im Unterricht immer so wäre“, sagt die Schulleiterin schmunzelnd.
„Wir fördern das Lesen auch abseits des Unterrichts“
Vorgelesen wird an der Arnoldschule allerdings öfter, denn „uns ist die Leseförderung sehr wichtig“, betont Hohberg, die an ihrer Schule auf Sprachbildung in allen Fächern setzt. „Die Lesekompetenz ist dabei entscheidend und wir fördern das Lesen auch abseits des Unterrichts“, sagt sie. Unter anderem kommen regelmäßig so genannte Lese-Omas zur Arnoldstraße und schmökern mit den Kleinen in den zahlreichen Büchern der Schulbibliothek.
Dort können die Kinder dann auch die Fortsetzung von Linus’ und Fumos Abenteuer lesen. „Wir haben das Buch schon bestellt“, erzählt Hohberg, während die Kleinen ihren Mitschülern schon eifrig von dem kleinen Drachen und „dem Herrn Luger“ berichten.