Ost. . Sieben Frauen im Bochumer Osten haben einen Verein gegründet, den „Verein zur Unterstützung alternativer Heilmethoden krebskranker Mütter von kleinen Kindern.“ Ihnen ist gemein, dass sie alle schon mal eine schwer erkrankte Freundin begleitet haben.
„Wir helfen krebskranken Müttern“, steht als Titel auf dem Faltblatt. Daneben sieht man eine Bilderleiste mit sieben Müttern und 15 Kindern. Diese sieben Frauen aus dem Bochumer Osten sind glücklicherweise nicht an Krebs erkrankt, haben aber eine ganz persönliche Erfahrung mit dieser tückischen Krankheit: Sie halfen einer schwer erkrankten Freundin. Der gemeinnützige Verein, den sie damals gründeten, unterstützt immer noch Mütter, die sich Hilfe suchend an ihn wenden.
„Mit unseren Spendengeldern“, sagt Vorsitzende Dr. Elke Tönges, „haben wir bisher immer jene Therapieformen bezahlt, die von der Krankenkasse nicht erstattet werden, aber dennoch ein Heilungs- und/oder Wohlfühlpotenzial haben.“ So wie bei ihrer Freundin Katrin, die 2010 im Alter von nur 38 Jahren starb.
„Wir in Langendreer stehen zusammen“, betonen die Vorsitzende, und ihre Gedanken schweiften zurück in die Zeit, als ihre Freundin kurz vor Ostern 2009 erkrankte. Die jungen Mütter kannten sich aus einer Spielgruppe, einige schon seit dem Abitur 1991 auf der Lessingschule. Die Diagnose bei der Mutter von drei Kindern im Alter von damals zwei bis neun Jahren traf alle tief: Innerhalb von nur 14 Tagen war aus Rückenschmerzen die unfassbare Prognose „unheilbar“ geworden. Es gab Metastasen in Leber und Bauchraum.
Mütter können kämpfen wie Löwen. Auch Katrin. Immer mit den Freundinnen an ihrer Seite. Chemotherapie und alternative, leider auch teure Heilmethoden begleiteten den Weg der jungen Frau, zeigten der Familie und den hilfsbereiten Freundinnen jedoch schon sehr bald wirtschaftliche Grenzen auf. „Wir haben alle unsere Kontakte spielen lassen“, sagt Alexandra Falke, „und damit sehr viel bewegt.“ Bei Freunden und Firmen wurden Spenden eingeworben, die sogar aus Flensburg kamen. „Wir haben das Wir-Gefühl angesprochen“, sagt Dr. Elke Tönges. In kürzester Zeit gründeten die Frauen den „Verein zur Unterstützung alternativer Heilmethoden krebskranker Mütter von kleinen Kindern.“
Enges soziales Netz greift, wenn Hilfe nötig ist
Wer spenden möchte: das Konto des Vereins: IBAN DE430500010018411439 (Sparkasse Bochum).
Auch in Zukunft soll es so sein, dass das enge soziale Netz greift, wenn sich Hilfe suchende Mütter an den Verein wenden.
Wer Hilfe sucht, sollte Dr. Elke Tönges kontaktieren: 0234-6407067.
Der Verein hat sich bereits in den letzten Bürgerwochen präsentiert und auch bei „Bänke raus!“ über seine Arbeit informiert.
„Katrin sagte immer“, erinnert sich Britta Hartmann, „sie könne nicht einfach aufgeben.“ Diäten, hoch dosiertes Vitamin C und schließlich auch Hyperthermie – dabei wird der Körper auf über 40 Grad erhitzt – sollten helfen. Teure Behandlungen, welche die Familie in den Ruin getrieben hätten - wenn da nicht die Freundinnen und ihre intensive Spendenakquise gewesen wären. „Eine intensive Zeit“, erinnert sich Tönges, „aber Katrin konnte leider nicht gerettet werden.“ Den Frauen kommen immer noch Tränen, obwohl sie inzwischen viel Gutes getan, vier betroffene Frauen bis zur Genesung begleitet haben.
Die Tränen allerdings stoppen keineswegs das Engagement des Vereins. „Wir haben Kinder aufgefangen, Betreuung organisiert, uns um Hunde gekümmert und Fahrdienste gemacht“, sagt Dr. Tönges. „Dabei half stets unser enges soziales Netzwerk.“