Altenbochum.. Die frühere Montessori-Schule in Altenbochum wird zu einem Haus der Generationen umgebaut. Vor allem für junge Familie ist dort noch – auch bezahlbarer – Platz. Nach einem Jahr Bauzeit soll an der Liebfrauenstraße neues Leben einziehen – gerne mit Kindern. Noch sind Wohnungen zu haben

Seit Jahren steht die frühere Montessori-Schule an der Liebfrauenstraße leer. Aber nicht mehr lange. Schon Ende 2015 soll hier wieder Leben in der Bude sein. Dann verwandelt sich das ehemalige Schulgebäude in ein Haus der Generationen. Die Planung für das insgesamt vier Millionen Euro teure Wohnprojekt steht. Baubeginn soll im Januar sein, der Einzugstermin zehn Monate später.

Die Idee zu diesem Mehrgenerationenhaus entstand vor vier Jahren innerhalb der Christengemeinschaft Glockengarten. „Die alten Gemeindemitglieder verschwinden irgendwann in einem Seniorenheim. Das wollen wir für uns verhindern, daher die Überlegung, ein Wohnprojekt auf die Beine zu stellen“, erzählen Winfried Boecker, Arnold Kruck und Karin Rieniets, drei der Initiatoren, von den Anfängen.

Um diesen Traum zu realisieren und vor allem auch finanzieren zu können, gründeten sie eine Genossenschaft mit dem Namen Glockenhof Bochum. Boecker: „Dadurch ist man Eigentümer und Mieter zugleich.“ Wer im Haus der Generationen einziehen will, steigt mit einer gewissen Summe an Eigenkapital (500 Euro je Quadratmeter) ein und zahlt dann Miete. Bei einem möglichen Auszug gibt es das investierte Eigenkapital zurück.

Ziel ist ein bunter Mix an Mietern

Freuen sich, das es jetzt los geht: Die künftigen Glockenhof-Bewohner Winfried Boecker (r.), Karin Rieniets und Arnold Kruck (l.) sowie Architekt Christoph Jaenicke mit Praktikantin Anna Romahn.
Freuen sich, das es jetzt los geht: Die künftigen Glockenhof-Bewohner Winfried Boecker (r.), Karin Rieniets und Arnold Kruck (l.) sowie Architekt Christoph Jaenicke mit Praktikantin Anna Romahn. © Frank Oppitz | Unbekannt

19 Wohnungen werden am Ende in dem früheren Schulgebäude und der rechts daneben liegenden Villa auf drei Etagen entstehen; alle zwischen 50 und 140 Quadratmetern groß. „Die kleinste denkbare Wohneinheit hat die Größe eines Klassenraums“, erklärt der Bochumer Architekt Christoph Jaenicke. Und: „Es gibt keine Wohnung in ihrer Art doppelt.“

Ausdrücklich erwünscht im zukünftigen Haus der Generationen sind Kinder. „Unser Ziel ist ein bunter Mix“, schildert Karin Rieniets den Grundgedanken der Glockenhof-Genossenschaft. „Da sich uns bisher eher ältere Semester angeschlossen haben, suchen wir also vor allem noch junge Familien für unser Wohnprojekt.“ Diese sollten sich sputen – die Hälfte der Wohnungen ist bereits vergeben.

Architekt: „Wir planen hier kein Luxusprojekt“

Der Mietpreis soll erschwinglich bleiben. „Wir planen hier kein Luxusprojekt“, sagt Architekt Jaenicke. In der Villa, seiner Meinung nach ideal für Familien, liege der Quadratmeterpreis bei 7,20 Euro. Im „Haupthaus“ teils sogar darunter.

Am äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes soll sich nicht viel ändern. „Wir planen einen Mix aus Innen- und Außendämmung, so dass die Optik erhalten bleibt“, verspricht Christoph Jaenicke.

„In Gedanken haben wir unsere Wohnungen schon eingerichtet“

Karin Rieniets, Winfried Boecker und Arnold Kruck können den Tag ihres Einzugs kaum erwarten. „In Gedanken haben wir unsere Wohnungen schon eingerichtet“, lachen sie. Kruck ging dabei sogar ins Detail. „Die Maße meiner Möbel wurden bei den Planungen bereits berücksichtigt“, wollte er nichts dem Zufall überlassen. Kruck grinst: „Das ist der Vorteil, wenn man von Anfang an am Entwicklungsprozess beteiligt ist.“