Nach der Fünf-Stunden-„Nibelungen“-Inszenierung im letzten Jahr beginnt Roger Vontobel seine aktuelle Schauspielhaus-Spielzeit mit „Einsame Menschen“ von Gerhart Hauptmann. Diesmal lenkt der Regisseur den Fokus auf die Mikrostrukturen von Beziehungen, indem er, wie schon in den „Nibelungen“, die Zuschauersituation verändert: Das Publikum sitzt sich auf beiden Seiten der Spielfläche gegenüber und wird so intimer Zeuge aller Vorgänge auf der „Bühne“, die keine im klassischen Sinne mehr ist.

Das klingt ungewöhnlich, aber auch spannend: Deshalb bietet das Schauspielhaus Gelegenheit, bereits beim Entstehen der Inszenierung dabei zu sein. Die erste Probe ist am 29. Oktober und ist als offene Arbeitsprobe geplant. Sowohl szenische Proben als auch ein Stückablauf sind dabei möglich, die Schauspieler werden noch in ihren Probenkostümen spielen. Die zweite Probe ist am 4. November und wird das Stück im Ablauf zeigen. Bei dieser „AMA“-Probe („Ablauf mit allem“) tragen die Schauspieler bereits ihre Originalkostüme und Maske. Diese Probe wird etwas drei Stunden dauern. Einlass ist jeweils um 18.30 Uhr, um 18.45 Uhr gibt Dramaturgin Kekke Schmidt eine Einführung, um 19 Uhr geht’s los.