Die Stadt ist klamm und muss jeden Euro sichern. Jetzt sollen im Rathaus die Inhaber des Firmentickets mithelfen, die Stadtfinanzen auf Vordermann zu bringen. Die Stadtverwaltung teilte in einer internen Mitteilung mit, den Zuschlag für das Firmenticket bis 2016 in zwei Raten um insgesamt 3,40 Euro zu erhöhen. Der Vorsitzende der Fachgewerkschaft für den kommunalen Dienst (komba) in Bochum und Mitarbeiter der Stadt, Torsten Haunert, bangt jetzt um das Firmenticket, zumal auch Preiserhöhungen seitens des VRR anstehen. „Ich kenne Kollegen, die sagen, es lohnt sich bald nicht mehr. Es ist eine Mischkalkulation, die davon ausgeht, dass möglichst viele das Firmenticket nutzen“, sagt er. Allerdings haperte es schon in der Vergangenheit an der Nutzerzahl des Firmentickets. Die Stadt schreibt an ihre Mitarbeiter: „Bei der Einführung des Tickets musste sich die Stadt Bochum vertraglich verpflichten, jährlich mindestens 2550 Tickets abzunehmen. Wir sind im Durchschnitt auf 230 Tickets ,sitzen geblieben’, die aus dem städtischen Haushalt bezahlt werden müssen. Der jährliche Zuschussbedarf beläuft sich aktuell auf rund 100 000 Euro“.
Theo Brackmann, Mitarbeiter der Grünen-Fraktion, wollte sich inhaltlich zu dem Thema ungern festlegen, weil das Thema in der Fraktion noch nicht diskutiert worden sei, sagte er am Telefon. Auf die Frage nach umweltpolitischen Gesichtspunkten sagte er: „Das eine ist der verkehrspolitische Aspekt, das andere ist die Haushaltssicherung. Als Fraktionsmitglied ist es natürlich unser Ziel, einen genehmigungsfähigen Haushalt hinzubekommen.“
Ob das Firmenticket der Stadt Bochum ein Auslaufmodell wird, bleibt abzuwarten. Immerhin sei es am Ende nach aktueller Preislage (Preisstufe A: 37,49 Euro) monatlich immer noch 10,49 Euro günstiger als ein normales Monatstickets, so die Stadt.