Bochum.. Beim Bochumer Traditionsunternehmen Eickhoff steht nur drei Monate nach der großen Feier zum 150-jährigen Bestehen der Abbau von Arbeitsplätzen auf der Tagesordnung. Am Montag stimmte der Betriebsrat einem Interessenausgleich zu. Kündigungen soll es nicht geben.
Das Bochumer Traditionsunternehmen Eickhoff leidet unter der Energiewende. Der Absatz von Maschinen, die zum Abbau von Kohle benötigt werden, sinkt rapide. Selbst die Chinesen kaufen weniger Bergbaumaschinen, zum Beispiel Walzenlader, da längst zu viel Kohle auf dem Markt ist. Nur drei Monate nach der großen Feier zum 150-jährigen Bestehen stimmte der Betriebsrat daher am Montag Plänen der Geschäftsführung zu, bis Ende des Jahres 100 Arbeitsplätze zu streichen.
„Ein sportliches Ziel“ nennt das Heinrich Denniger. Für den Vorsitzenden des Betriebsrates war die Entwicklung abzusehen. „Wer die Auftragseingänge im Bereich Bergbautechnik gesehen hat, wusste, dass es nach der Jubilarfeier so kommen wird“, sagte der 61-Jährige am Mittwoch.
Abfindungen in Höhe von 75.000 Euro
Die Feierlichkeiten zum runden Geburtstag Ende Juni und der „Umzug“ an die Straße „Am Eickhoffpark“, wie der untere Abschnitt der Hunscheidtstraße am Firmensitz seit Sommer heißt, sollten durch diese düsteren Aussichten nicht getrübt werden. Bereits im Juli aber kündigte Geschäftsführer Paul Rheinländer dann auf einer Mitarbeiterversammlung an, dass „eine Verminderung der Belegschaft um mehr als 100 Mitarbeiter am Standort Bochum“ erforderlich sei.
Betriebsbedingte Kündigungen sollen bei Eickhoff durch „sinnvolle Freiwilligenprogramme soweit wie möglich“ vermieden werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage mit. Für die derzeit rund 1450 Mitarbeiter gilt außerdem ein Zukunftstarifvertrag, der bis Ende 2015 Kündigungen ohne Zustimmung der IG Metall ausschließt.
Der mit dem Betriebrat vereinbarte Interessenausgleich sieht Abfindungen in Höhe von maximal 75.000 Euro vor. Ausscheiden sollen demnach in erster Linie die rentennahen Jahrgänge. „Junge Leute werden sich darauf wohl kaum bewerben“, so Heinrich Denniger.