Süd. . Städtischer Rundgang zu Sehenswürdigkeiten macht nun auch Station an der Engelsburger Straße. Dort finden Interessierte bäuerliches Leben um 1900 wieder. Gerd Robok, Vorsitzender des Eppendorfer Heimatvereins, reagiert überrascht, aber vor allem mit Stolz.

Die Veranstaltungen im und am Thorpe-Heimatmuseum sind längst zu Rennern geworden. Ob Osterfeuer oder Erntefest: Besucherzahlen „nur“ im dreistelligen Bereich gehen fast als enttäuschend durch. Doch die Einrichtung an der Engelsburger Straße soll auch generell eine Anlaufstelle für Interessierte sein, schließlich bietet das Museum einen fast einmaligen Einblick in das bäuerliche Leben vor gut einhundert Jahren.

Das hat nun auch die Stadt offiziell honoriert und das Thorpe-Museum als 27. Station in die „Blaue Linie“ aufgenommen.

„Eine solche Entwicklung hätten wir uns anfangs gar nicht zu erträumen gewagt. Jetzt sind wir schon ein bisschen stolz darauf, dass unser Museum es der Stadt wert ist, in die Liste Bochumer Sehenswürdigkeiten aufgenommen zu werden“, schildert Gerd Robok, Vorsitzender des Eppendorfer Heimatvereins (EHV).

2500 Flyer geben Touristen Richtung vor

Die Erfolgsgeschichte des Thorpe-Heimatmuseums begann vor 16 Jahren. So skizziert es auch der Flyer, den der EHV gemeinsam mit der Stadt erarbeitet hat und der ab sofort in einer Auflage von 2500 Stück ausgelegt wird.

Im ersten Bauabschnitt entstand 1998 die Scheune. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1870, es wurde in Senden abgebaut und von einem Fachbetrieb restauriert. Bis auf das Aufstellen der Gefache und das Decken des Daches führten EHV-Mitglieder die Arbeiten in Eigenregie durch. Dabei dient die Scheune nicht nur den eigentlichen, musealen Zwecken, sondern auch der Durchführung von kulturellen Veranstaltungen.

Museum wurde mir Herz und Verstand auf den heutigen Stand gebracht

Das Haupthaus, das Bauernhaus, gehört zum zweiten Bauabschnitt. Es enthält Deele, „gute Stube“, Knechte- und Mägdekammer, Wohnküche und Bauernschlafzimmer. Die Funktionen sind der Zeit um 1920 nachempfunden. Ein Backhaus und ein bäuerlicher Garten runden das Ensemble auf dem Areal ab. Robok: „Wir sind zwar keine Fachleute, haben das Museum aber mit Herz und Seele auf den heutigen Stand gebracht.“

Davon können sich nun auch Touristen und Interessierte überzeugen, die anhand der „Blauen Linie“ Sehenswürdigkeiten in Bochum und Wattenscheid Schritt für Schritt aufsuchen möchten. Regulär öffnet das Thorpe-Heimatmuseum für Rundgänge jeweils am ersten und dritten Sonntag eines Monats von 15 bis 17 Uhr. Individuelle Termine sind möglich. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.eppendorfer-heimatverein.de

Weitere markante Punkte aus dem Bochumer Süden gehören zu den Anlaufstellen 

Neben dem Thorpe-Heimatmuseum gibt es weitere Sehenswürdigkeiten im Bochumer Süden, die von der Blauen Linie empfohlen werden. Unter Punkt 17 befindet sich etwa die Ruhr-Universität, die auf einer Gesamtfläche von 4,5 Quadratkilometern im Jahr 1965 den Lehrbetrieb aufnahm. Dazu gehören auch der Botanische und Chinesische Garten. Ebenso zählen die Hochschule, das Lottental und der Malakowturm Julius Philipp mit seiner medizinhistorischen Sammlung zur Station.

Nur wenige Baudenkmäler zeugen von der Geschichte Bochums: Die über 1000 Jahre alte Stiepeler Dorfkirche gehört jedoch dazu und bildet unter Punkt 20 eine Anlaufstelle der Blauen Linie. Im Ortsteil befinden sich außerdem die Wallfahrtskirche und das Zisterzienserkloster. Station 21 stellt damit den einzigen Marien-Wallfahrtsort des Ruhrbistums dar.

Das circa 80 Hektar große Weitmarer Holz, der Jörgenstein und das Haus Weitmar bilden Punkt 22 auf der Blauen Linie. Im Maßstab 1:1 und zum Anfassen präsentiert das Dahlhauser Eisenbahnmuseum seine Exponate. Die überregional bedeutende Lokschau ist mit dem Bahnhof Nummer 24 auf der Liste.

Die dazugehörigen Flyer liegen u.a. in städtischen Einrichtungen aus. Info: www.bochum.de