Bastian Schlange, Journalist und Autor der „Wattenscheider Schule“, servierte im voll besetzten Rottstr.5-Theater eine Auswahl seiner Reportagen und Erzählungen. Dazu trinkt er Whisky und raucht. Zentrales Thema: Männlichkeit.

Die Geschichten stehen in der Tradition eines subjektiv-literarischen Journalismus in Gonzo-Manier: Der Autor im Eingebunden-Modus, gerne ein bisschen drüber. So weit, so bekannt. Die Texte sind handwerklich aufwändig und dramaturgisch gelungen. Thematisch liefern sie jedoch abgestandenen Männlichkeits-Mainstream statt origineller Perspektiven. Das ist in dem Fall gleichbedeutend mit Ficken, Mackertum und Saufen. Trotzdem: Das Publikum lacht und applaudiert freundlich, während es in den Geschichten immer um Schlange selbst oder um andere Männer und ihre Erlebnisse geht.

Frauen tauchen entweder gar nicht oder nur in einem Nebensatz auf. Es sei denn, sie werden als Dekoration für die Inszenierung „echter Männer“ benötigt. Dann sind sie im besten Fall Requisit.

Schlange erzählt seine Geschichten so, wie Geschichte seit Jahrhunderten erzählt wird: als das Denken, Reden und Handeln alternder Männer.

Mehr Mainstream geht nicht.