Bochum.. In Bochum gibt es immer mehr Meldungen über Rattenbefall. Das Gesundheitsamt muss zurzeit 25 Beschwerden von Bürgern pro Monat bearbeiten. „Die Tendenz ist weiter steigend“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Auch der kleine Spielplatz am Tana-Schanzara-Platz ist wegen der Nager gesperrt.
In der Stadt Bochum gibt es zunehmend Beschwerden über Ratten. Die kleinen flinken Nager mit dem schlechten Ruf machen sich offenbar immer öfter auch in bewohntem Gebiet breit. Im vergangenen Jahr musste die Abteilung Gesundheits- und Verbraucherschutz 252 Klagen von Bürgern über Ratten bearbeiten - das waren 21 pro Monat. Im laufenden Jahr ist die Anzahl bereits auf 25 pro Monat angewachsen. Rund 200 Fälle sind bis Ende August bei der Behörde eingegangen. „Die Tendenz ist weiter steigend“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung.
Ratten sind nicht wählerisch und schon gar nicht moralisch. Sogar auf Spielplätzen krabbeln sie herum. Der Wattenscheider Schädlingsbekämpfer Karl Heinz Jericho ist zurzeit zum Beispiel auf dem kleinen Spielplatz am Tana-Schanzara-Platz gegenüber dem Schauspielhaus im Einsatz. Seit Anfang August ist er gesperrt, weil die Ratten dort durch den Sand gelaufen seien. „Es sind so viele“, sagte Jericho auf WAZ-Anfrage. Mehrfach musste er mit Ködern nachrüsten. Ein mobiler Zaun sperrt den Spielplatz bis heute ab. An einem Baum dort hängt der Hinweis, Kinder und Haustiere bitte fernzuhalten.
„Die Tiere stellen nur geringe Anforderungen an ihren Lebensraum“
„Heute stellt in dicht besiedelten Gebieten der Rattenbefall das größte Problem dar. Die Tiere sind sehr intelligent und stellen nur geringe Anforderungen an ihren Lebensraum“, heißt es in der Stadtverwaltung zum Thema „Tierische Schädlinge und Lästlinge“. Allerdings würden sie einen Rückzugsbereich benötigen. Das sind meist die Kanalisation, verlassene Gebäude, Müllhalden, unbenutzte und dicht mit bodendeckenden Pflanzen bewachsene Grundstücke. Außerdem brauchen sie natürlich Nahrung. „Beides finden sie in der Nachbarschaft von Menschen“, so die Stadt.
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Jericho glaubt, dass Ratten auch durch die schweren Unwetter im Juni und Juli aus der Kanalisation an die Oberfläche gekommen seien, weil die Rohre vollgelaufen seien. Er berichtet auch, dass Ratten bei ihrer Suche nach Schutz und Nahrung auch vor härtesten Hindernissen nicht zurückschrecken würden. Er habe es erlebt, dass sie einen Estrichboden angefressen hätten, um in einen Keller zu kommen.