Bochum.. Enkeltrick-Betrüger scheinen immer dreister zu werden. Von einem Seniorenpärchen haben Unbekannte in Bochum telefonisch 69.000 Euro verlangt - für den Kauf einer Wohnung. Als die 84- und der 85-Jährige das Geld in einer Bank bar abheben wollten, wurde eine 24-jährige Angestellte misstrauisch.

Für ein Seniorenpärchen aus Bochum hätte es den Verlust ihrer Lebensersparnisse bedeuten können, doch eine aufmerksame Angestellte einer Bochumer Bank hat das am Donnerstag Nachmittag verhindert: Gegen 16 Uhr waren eine 84- und ein 85-Jähriger in dem Geldinstitut erschienen und hatten der Kundenberaterin mitgeteilt, dass sie ihr Erspartes in Höhe von 69.000 Euro bar abheben wollten. Ihre Begründung: Ihr Enkel benötige das Geld für den Kauf einer Eigentumswohnung.

Die 24-jährige Angestellte griff sofort zum Telefon und führte einige Gespräche. Schnell fand sie heraus, dass nicht ein Enkel, sondern vermutlich Enkeltrick-Betrüger das Geld telefonisch bei den Senioren angefordert hatten.

Die Bank schaltete die Polizei ein. Zivilfahnder observierten daraufhin den Wohnort der Senioren und den Bereich rund um das Geldinstitut. Offenbar aber hatten die Betrüger da schon „Lunte gerochen“, vermutet die Polizei. Sie tauchten nicht auf.

Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz informiert

Damit hatte die Angestellte aber bereits das Schlimmste verhindert, sagt die Polizei, die Senioren bleiben im Besitz ihrer Ersparnisse. „Applaus und Dank an die Bankangestellte“, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Das Fachkommissariat für Wohnungsdelikte (KK 14) hat die weiteren Ermittlungen zu diesem Fall aufgenommen.

Die Polizei erneuert bei dieser Gelegenheit ihren Appell: „Seien Sie misstrauisch, wenn vermeintliche Verwandte telefonisch um Geld bitten oder Anrufer Sie mit der vermeintlichen Notlage eines nahen Angehörigen schocken wollen.“ Betroffene sollten umgehend unter 110 die Polizei informieren. Für Fragen zum Thema Trickbetrug sowie den sogenannten Enkeltricks und Schockanrufen stehe das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz zur Geschäftszeit unter der Rufnummer 0234/909-4040 gern zur Verfügung. Dort könne auch ein Kontakt zu unseren ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern vermittelt werden.