Mit der Klassikerbearbeitung „Orest“ eröffnet Sibylle Broll-Pape ihre letzte Spielzeit als Chefin des Prinz Regent Theaters. Sie bleibt damit ihrer Handschrift treu, auch ganz große Stoffe auf die kleine Bühne zu holen. Dabei baut sie erneut auf den Theaterautor John von Düffel auf, dessen Bühnenbearbeitung der „Buddenbrooks“ zu einem Riesenerfolg wurde -- nicht zuletzt auch am Prinz-Regent-Theater.
Von Düffel hat auf Basis klassischer Dramen von Sophokles („Elektra“), Aischylos („Die Totenweihe“) und Euripides („Orestes“) den Atriden-Mythos neu arrangiert („modernisiert“, so Broll-Pape) und daraus eine Familien- und Polittragödie destilliert, die erstaunlich gegenwärtig anmutet. Das zentrale Thema des Dramas: Orest und Elektra, die eine Ordnung wiederherstellen, indem sie den Vatermord rächen. Dabei drängt sich die ethische Frage auf, wie „gerecht“ denn Vergeltung nach dem Prinzip „Mord um Mord“ sein kann. Neben Stephan Ullrich, Hella-Birgit Mascus und Ana Purwa sind Alexander Ritter und Magdalena Helmig als Orest und Elektra zu sehen.