Nach 16-jähriger Tätigkeit für den Verein „Madonna“ wurde Mechthild Eickel am Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet. Seit 1998 arbeitete sie für die Organisation, die sich für die Förderung der beruflichen und kulturellen Bildung von Sexarbeiterinnen einsetzt. Im Jahr 2002 übernahm die Sozialarbeiterin die Leitung von „Madonna“. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, Prostituierte zu begleiten und zu beraten.
„Dass die Prostitution als eigenständiger Beruf anerkannt wird, war immer mein Ziel“, betont die 64-Jährige. Ein Meilenstein ihrer Zeit bei „Madonna“ markiere das Prostitutionsgesetz von 2002, sagt sie. Dieses regelt die rechtliche Stellung der Prostitution als Dienstleistung . Seit dem vergangenen Jahr gebe es außerdem den Berufsverband der „Sexworker“. „Die Gründung bedeutete für uns als Verein, dass Prostituierte jetzt vermehrt für sich selber sprechen. Das wirkt glaubwürdiger als wenn wir uns als Verein für sie einsetzen“, so Eickel. Sie hoffe, dass die Kooperation zwischen der Politik, dem neuen Verband und den Betroffenen weiter gestärkt wird. Ihre Nachfolge wird ab dem 1. Oktober die 44-Jährige Astrid Gabb antreten. Seit 2001 arbeitet sie bereits an Eickels Seite. „Mechthild war mir eine gute Lehrerin und Vorbild“, so Gabb: „Mit ihr geht ein geballtes Wissen.“