Bochum. Das Haus an der Humboldtstraße sei zwar „kein klassischer Kulturakteur“ gibt Leiter Timo Köster zu Protokoll. Doch am 11. Oktober gibt es eine Einweihung für alle. Probenraum für das Junge Schauspielhaus. Viele Projekte befinden sich in der Entwicklung.
Was macht eigentlich die Zukunftsakademie NRW? Das ist eine in interessierten Kreisen oft gestellte Frage, nachdem sich die Institution im Vorjahr mit einer prächtig besuchten Veranstaltung in den Kammerspielen in Bochum angemeldet hatte. Inzwischen wirkt Leiter Timo Köster im frisch und hell renovierten Haus an der Humboldtstraße und arbeitet mit seinem vierköpfigen Team (dreieinhalb Stellen) an Profil und Profilierung.
„Von uns wird es kein Spielzeitheft bis Sommer 2015 oder so etwas geben“, stellt der Leiter des Hauses, das von Schauspielhaus, vom Land NRW, der Stadt und der Mercator-Stiftung getragen wird, zunächst klar. „Wir sind kein klassischer Kulturakteur.“
Wirkung in der und auf die Stadt
Nichtsdestotrotz wirkt das auf ganz NRW ausgerichtete Haus auch in und auf Bochum, per vielfältiger Kooperationen und zukünftig auch weiter durch öffentliche Veranstaltungen.
Kooperationen des Hauses hat es auch schon gegeben: so beteiligte man sich mit einer vom angestellten Projektleiter Guy Dermossessian geleiteten Gesprächsrunde an „Ruhr International“ in der Jahrhunderthalle oder veranstalte eine Diskussion im Campusmuseum der Ruhr-Universität mit.
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Arbeit der Zukunftsakademie ist eindeutig thematisch gebunden
Für die breite Bochumer Öffentlichkeit könnte der 11. Oktober interessant werden, für den Köster einen Projekttag geplant hat, der das ganze Institutsgebäude bespielen soll und als eine Art „Haus-Einweihung“ fungieren soll. „Da sollen sich Praxisleute, Künstler, Wissenschaftler und Publikum treffen“, so der aus Augsburg gekommene Leiter. Darunter Akteure wie Theoretiker Mark Terkessidis, Theatergruppen wie Kainkollektiv, die Schauspielhaus-Residence Truppe Pottporus/Renegade oder Dramatikerin Maxi Obexer.
Des Weiteren ist die Arbeit der Zukunftsakademie eindeutig thematisch gebunden und findet in verschiedensten, namensgemäß akademischen Formaten statt. Etwa am 14. und 15. November ein „Zukunftslabor über Erinnerungskulturen der Migration in der Stadtgesellschaft“. Für den Herbst ist auch „Migrantisches Theater“ ein Schwerpunkt, ein Thema das in der deutschen Bühnenszene momentan eine beachtlichen Stellenwert erreicht hat.