Bochum.. In der Bochumer Hustadt hat die Polizei am Donnerstagabend einen 16-Jährigen nach einer Brandstiftung vorläufig festgenommen. Die Ermittler prüfen, ob der junge Mann für weitere Fälle in den Kellern der Hochhaus-Siedlung verantwortlich ist. Der 16-Jährige ist inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Erstmal ist es nur ein kleiner Ermittlungserfolg für die Bochumer Polizei nach einer Serie von Brandstiftungen in der Hustadt. Am Donnerstagabend, nur kurz nach dem Ende einer Informationsveranstaltung für die betroffenen Anwohner, haben Beamte einen 16-Jährigen vorläufig festgenommen.
Kurz zuvor soll der junge Mann Müll in einem Container entzündet haben, der sich in der Nähe des Hauses Hustadtring 65 befunden hat, dem Gebäude, in dessen Keller es allein drei Mal in den vergangenen Tagen zu Bränden gekommen war. Der 16-Jährige war Zeugen kurz nach der Brandstiftung an den Mülltonnen aufgefallen. Es heißt, dass er auch nach den vorherigen Bränden stets einer der ersten am Tatort war.
Die Ermittler prüfen nun, ob es eine Verbindung zwischen dem 16-Jährigen und der Brandserie in der Hustadt gibt. Der in der Hochhaus-Siedlung lebende junge Mann konnte die Polizeiwache noch in der Nacht verlassen, "weil ein dringender Tatverdacht nicht begründet werden konnte", wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt. Die Ermittlungen liefen aber weiter auf Hochtouren, sagt ein Sprecher.
"Wir werden den Täter kriegen. Es ist nur eine Frage, wann"
Die Brandserie in der Hustadt hatte die Anwohner in jüngster Zeit in Angst und Schrecken versetzt. Seit dem 24. August rückte die Feuerwehr zu fünf gelegten Bränden in den Stadtteil aus, allein drei Mal traf es dabei die Keller im Haus Hustadtring 65. Dichter Rauch hatte sich im Anschluss in dem Gebäude verteilt. Bei einem Einsatz waren zwei Leichtverletzte zu beklagen, die vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Mittlerweile ordnen die Ermittler auch einen Kellerbrand, der sich bereits am 28. Juni am Hustadtring ereignet hat, ebenfalls der aktuellen Serie zu.
Der Brandstifter hat außerdem einen immensen Sachschaden angerichtet. Der Eigentümer der Hochhaus-Siedlung, die VBW Bauen und Wohnen, geht von mindestens 150.000 Euro aus. Keller und Treppenhäuser mussten gereinigt werden, tagelang fielen in den Wohnungen Internet, Telefon und Strom aus.
Video-Kameras werden in den Kellern montiert
Die VBW hatte wenige Stunden vor der jüngsten Tat die Anwohner in der Hustadt, in 700 Wohnungen leben über 2000 Menschen, über den Stand der Dinge nach der Brandserie und das weitere Vorgehen informiert. Etwa 200 nahmen das Angebot in Anspruch. Die Polizei, die in den letzten Tagen eine Ermittlungskommission eingesetzt hatte und in dem Stadtteil ihre Präsenz massiv ausgeweitet hat, zeigte sich am Rande dessen bereits zuversichtlich, was ihre Ermittlungen betrifft: „Wir werden den Täter kriegen. Es ist nur eine Frage, wann“, versicherte Polizeihauptkommissar Friedhelm Gropp, der Leiter der Wache Süd-Ost.
In einem Punkt reagiert die VBW unabhängig von den Ermittlungen der Polizei: In den Kellern werden derzeit Video-Kameras montiert. Wenn die Ermittler einen Verantwortlichen für die Brandserie überführt haben, könnten diese wieder abgebaut werden. Dann könnte sich auch entscheiden, was aus der Belohnung wird, die die VBW ausgelobt hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen.