Eltern, Schüler und Lehrer ärgern sich über den „plötzlichen“ Preisanstieg in den Mensen. Das Akafö erklärt auch das mit gestiegenen Kosten und verweist zudem darauf, dass die Eltern wollen, dass die Kinder gut versorgt sind und Qualität eben auch etwas koste.
Die „Preisanpassung“ in Mensen und Cafeterien, die das Studentenwerk Akafö erst am 27. August in einer kurzen Meldung auf seiner Webseite kommunizierte, betrifft nicht nur die Studenten, sondern auch die Schüler.
So wurde der Preis für ein Schul-Essen um 70 Cent auf nunmehr 3,90 Euro erhöht. Ein Umstand, der auch Heinz-Walter Bald, Schulleiter der Erich-Kästner-Gesamtschule, sauer aufstößt. „Grundsätzlich freue ich mich, wenn die Kinder in der Mensa essen und nicht nur Snacks zu sich nehmen. Es isst leider ja immer noch nicht jedes Kind in der Mensa. Die Preiserhöhung wird aber wohl auch nicht unbedingt dazu führen. Immerhin ist es nun, nachdem Eltern protestiert hatten, möglich, den Nachtisch nicht zu nehmen. Da hatten die Eltern auf Anfrage zunächst den Hinweis bekommen, die Kinder könnten den Nachtisch ja verschenken oder wegschmeißen.“
Das aber würde auch der grundsätzlichen Idee des Akafö, möglichst wenig Essens-Abfälle zu haben, zuwiderlaufen, wie Akafö-Sprecher Peter van Dyk betont. „Wir versuchen so wenig Essen wie möglich wegzuwerfen.“
Zu kleine oder zu große Mengen
Die „zu kleinen“ oder „zu großen Mengen“, die verschiedene Eltern und Lehrer in E-Mails an die Redaktion beklagt hatten, sind aber nur ein kleinerer Aspekt der Proteste der Eltern, Schüler und auch Lehrer.
Der „plötzliche“ Preisanstieg sorgt für größeren Ärger. Zumal er, wie auch Bald findet, „schlecht kommuniziert wurde. Ich bin damit konfrontiert worden, ohne einbezogen worden zu sein. Die Informationen habe ich erst eine Woche später bekommen. Da bin ich auch als Schulleiter verärgert“.
Ein Engagement auf Zeit war angedacht
Das Engagement des Akafö an den Bochumer Schulen sei auf Zeit gedacht gewesen, sagt Akafö-Sprecher Peter van Dyk.
Das Studentenwerk würde aber darüber nachdenken, sich aus den Schulen zurückzuziehen, wenn es in Bochum einen anderen Anbieter für Schul-Essen geben würde. Den aber gibt es nicht.
Auch diesen Unmut kann van Dyk verstehen. Erneut führt er an, dass es für die Preiserhöhung eben auch triftige Gründe gibt. „Das ist ja keine isolierte Maßnahme. Zum 1. Juli haben wir auch die Mieten angehoben. Dazu kommt, dass die Personalkosten ebenso steigen wie die Energie- und Lebensmittelkosten. Die Personalkosten zum Beispiel im nächsten Jahr um 500 000 Euro. Deshalb haben wir einen Stellenstopp. Keinen offiziell verhängten, aber wir haben einen. Gleichzeitig haben wir einen Qualitätsanspruch. Da kommen wir nicht drumherum, an der Preisschraube zu drehen. Zumal uns der Landesrechnungshof auf die Finger schaut und ganz klar sagt, dass wir die Schul-Speisungen nicht quer finanzieren dürfen.“
Er könne verstehen, dass es den Eltern nicht gefalle, wenn der Preis für ein Essen um fast einen Euro hoch gehe. „Auf der anderen Seite wollen die Eltern, dass die Kinder gut versorgt sind. Das kostet dann eben auch etwas.“