1

Im Projekt „Kein Kind zurücklassen“ haben sich 18 Kommunen aus Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um Präventionsketten aufzubauen. Dabei wollen sie Kräfte und Angebote bündeln, um Kinder und ihre Familien von der Schwangerschaft bis zum Berufseintritt zu unterstützen. Die RUB-Sozialwissenschaftler entwickeln Instrumente für Kommunen. Gibt es Ergebnisse für Bochum?

Prof. em. Dr. Peter Strohmeier: Bochum ist keine der ausgewählten Kommunen. Wir machen das als Monitoring über alle Kommunen. Für Bochum kommt da auch etwas bei heraus. Wenn das Projekt im nächsten Jahr beendet ist, kann man die Erkenntnisse übertragen.

2 Welche Erkenntnisse gibt es zwei Jahre nach dem Beginn des Modellversuches?

Vorbeugung funktioniert – wenn sie bei den Familien ankommt. Ein früher Kita-Besuch und Sport im Verein können helfen, Sprachprobleme bei Kindern mit Migrationshintergrund deutlich zu mildern und so ihre schulischen Chancen zu verbessern. Aber Prävention kann nicht verordnet werden.

3 Unabhängig vom Projekt – wie sieht es in Bochum mit „vorbeugenden“ Maßnahmen aus?

Gut. Wir haben die Stadt zuletzt deswegen ja auch als familiengerechte Stadt zertifiziert. Wenn ich hätte auswählen dürfen, welche Kommunen dabei sind, hätte ich Bochum genommen. Aber ich bin nicht gefragt worden.