Bochum-Gerthe. . Das Gemeinschaftsprojekt vom Jugendamt, Jobcenter und Bobeq – einer Tochtergesellschaft der AWO – hilft Jugendlichen ohne Arbeit und führt sie langsam in die Arbeitswelt ein. Sie arbeiten auf einem Reiterhof und kümmern sich um Hof und Tier. Dabei sollen sie vor allem Sozialkompetenz erlernen.

„Das Projekt hat mir Perspektiven eröffnet, mir Motivation gegeben und den Willen, in meinem Leben etwas zu ändern“, sagt Florian Becker stolz. Kürzlich hat er seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann abgeschlossen. Es war die Arbeit auf dem Reiterhof Fleige, die ihm die Möglichkeit gegeben hat, ins Erwerbsleben zu finden. Dort hat nämlich das Projekt „Fury“ seinen Sitz. Das Angebot, das sich an unter 25-Jährige richtet, ist eine Kooperation von Jugendamt, Jobcenter und Bobeq – eine Tochtergesellschaft der Awo.

Acht Jahre ist „Fury“ jetzt geworden und das ist am Freitag mit einem Sommerfest gefeiert worden. Im Mittelpunkt stehen „Jugendliche mit schwierigen Lebensläufen“, sagt Sozialpädagogin Daniela Schaefers, die im Projektmanagement bei Bobeq arbeitet. Seit 2008 begleitet sie die Jugendlichen auf dem Reiterhof.

Sozialkompetenzen sollen gestärkt werden

Die jungen Erwachsenen ohne Arbeit sollen vor allem wieder Struktur im Tagesablauf erlernen und ihre Sozialkompetenzen stärken. Das geschehe vor allem durch die Arbeit mit den Tieren. Der Hof hat 27 Pferde und die Jugendlichen erledigen alle Tätigkeiten, die im normalen Hofbetrieb anfallen – füttern, misten, putzen, Zäune reparieren. Die Maßnahme dauert sechs Monate, kann aber auf ein Jahr verlängert werden.

Monja ist seit Februar mit dabei und freut sich, wieder an den Arbeitsalltag herangeführt zu werden: „Ich habe mehr Schwung und Motivation und wachse an jeder Herausforderung. Jeden Tag lerne ich etwas Neues.“ Auch Michelle fängt fünf mal pro Woche um halb acht morgens an und ist glücklich: „Ich habe gelernt, mich gegenüber den Tieren durchzusetzen, das ist wichtig.“ Seit dem ersten Arbeitstag habe sie sich sofort gut einbringen können und direkt mit angepackt.

Finanziert wird das Ganze vom Jobcenter. „’Fury’ ist eine gute Möglichkeit, die Jugendlichen in einer anderen Atmosphäre und mit anderen Methoden wieder auf den Weg zu bringen“, sagt Maria Heinrich, Bereichsleiterin beim Jobcenter, über den Erfolg des Projekts.