Bochum.. Das Thema Inklusion eint und beschäftigt die Wohlfahrtsverbände, Sozialdezernat der Stadt und die AG Behinderter. Sie haben ein Netzwerk ins Leben gerufen. Vier Zukunftswerkstätten sind geplant. Die erste findet im September statt.

Ein Zeichentrickfilm eröffnete den Abend. Schwarz auf weiß zeigte er, wie Barrieren unseren Alltag bestimmen. Es gibt sie aus Stein als Treppe, aus Metall als im Weg stehender Poller, vor allem aber in unseren Köpfen. Die rhetorische Einstiegsfrage von Moderator Werner Conrad an die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung „Netzwerk Inklusion“ traf dann auch gleich danach den Kern. „Haben sie heute schon barrierefrei gedacht.“

Dabei waren ausschließlich Menschen ins Haus der Begegnung gekommen, für die Inklusion kein Fremdwort, sondern eine gelebte Selbstverständlichkeit ist. Initiator des Netzwerkes ist die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bochum, der alle großen in Bochum vertretenen Wohlfahrtsverbände angehören. In Kooperation mit dem Sozialdezernat der Stadt Bochum und der Arbeitsgemeinschaft Behinderter Bochum wollen sie den Prozess der Inklusion in Bochum mit der Netzwerkgründung zu unterstützen. Gekommen waren Lehrer, Eltern, Vertreter verschiedenster Institutionen, Menschen mit und ohne Behinderung denen das Thema wichtig ist. 48.500 Menschen mit Behinderung leben in Bochum. Das sind immerhin 13 Prozent der Bevölkerung.

Anlaufstellen fehlen

Viele eint, dass ihnen Anlaufstellen fehlen, dass sie bisweilen mit ihren Problemen, Fragen nicht weiter kommen. „Das Büro bei der Stadt mit der Aufschrift Inklusion gibt es nicht“, sagt Thorsten Haag, Leiter des Hauses der Begegnung und zudem Projektleiter. Das könnte, sollte sich irgendwann ändern. Hofft auch Haag. „Beim Meinungsaustausch der Teilnehmer an den vier Stationen Bildung, Wohnen, Arbeit und Barrierefreiheit wurde einerseits kontrovers diskutiert. Andererseits wurde da schnell klar, dass die bestehenden Strukturen nicht ausreichen und das Beratungsstellen fehlen. Also genau das Büro, in dem man alle Fragen rund um die Inklusion beantwortet bekommt, oder zumindest zu einem der vier Themen.“

Vier Zukunftswerkstätten im Haus der Begegnung

Die Abschlussveranstaltung des Projektes „Netzwerk Inklusion“ ist im März.Bis dahin wird es zu den vier Hauptthemen Zukunftswerkstätten im Haus der Begegnung geben. Die Zukunftswerkstatt „Wohnen“ findet am 22. September statt, die Zukunftswerkstatt „Arbeit“ am 10. November, die Zukunftswerkstatt „Barrierefreiheit“ am 19. Januar, Bildung im Februar 2015.

Sie kündigte die Einberufung einer Inklusionskonferenz für das ersten Halbjahr 2015 an. „Vielleicht kann ja dann diese Konferenz in das Netzwerk Inklusion übergehen.“