Bochum-Hamme. SPD-Schwergewicht Sigmar Gabriel besucht den widerspenstigen Ortsverein Bochum-Hamme. Den Stadtteil kennt er bereits, noch vor wenigen Wochen futterte er Mettbrötchen im KGV Carolinenglück. Der Stargast wird auf reichlich Lokal-Prominenz treffen.

Der Stargast kennt Hamme schon. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wird dabei sein, wenn die Sozialdemokraten am Sonntag den Hammer Treff, ein großes Familienfest auf dem Amtsplatz, ausrichten. Gabriel, das Schwergewicht an der SPD-Spitze, bemüht sich offenbar um einen guten Draht zu jenem Ortsverein, der seit 2008 als einer der kratzbürstigsten der Republik gilt – damals forderten die Hammer Genossen den Rauswurf von Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement.

Erst Ende Juni saß Gabriel mit rund 20 SPD-Mitgliedern im Vereinsheim der Kleingartenanlage Carolinenglück, futterte Mettbrötchen und Frikadellen und hörte zu, als seine Gastgeber von Stadtteil-Projekten wie der Hammer Runde erzählten. Für den Ortsverein hatte Gabriel schon damals viel Lob übrig: Die SPD im Stadtnorden sei eine „Kümmerer-Partei“, der Ortsverein „einer der aktivsten in Deutschland“. Der Hammer Ober-Genosse Rudolf Malzahn und sein Stellvertreter Klaus Amoneit hatten also leichtes Spiel, Gabriel erneut ins Revier zu lotsen.

Und sonst? Musik und Comedy

Er wird auf reichlich Lokal-Prominenz treffen. Von 11 bis 19 Uhr gibt es auf dem Amtsplatz Musik, Comedy und Politik – „wie immer mit Getränken und Speisen zu günstigen Preisen“, wie das Veranstaltungsteam um Horst Freckmann auf den Werbeplakaten dichtete. Zu den Unterhaltungskünstlern gehören zwei beinahe echte Vertreter der Arbeiterklasse: Hausmeister Anton Klopotek („Hits und Witz ausm Pott“) und Putzfrau Waltraud Ehlert.

Nicht so viele Anekdoten, aber reichlich Schlager dürfen die Besucher von Michael Kern erwarten. Die SPD kündigt ihn als Hammer Jungen an, er will neue Songs präsentieren. Für gute Laune sorgt zudem eine Band mit dem programmatischen Namen „Die Fetenkracher“.

Ob Sigmar Gabriel mittanzt, darf bezweifelt werden. Die Bochumer Basis hat trotzdem eine hohe Meinung von ihm. Malzahn: „Er ist einer von uns.“