So drastisch wie Markus Abitz reagieren nur wenige Firmeninhaber. Und nur selten gerät die Kritik aus der Wirtschaft am Umgang mit ihr so unverblümt. Aber schon lange herrscht große Unzufriedenheit in vielen Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen in und an der Stadt. Sie reicht von der Höhe der Gewerbesteuer über die mangelnde Bereitstellung geeigneter Standorte bis zum Bürokratismus. Von „suboptimaler Bestandspflege“ spricht ein Kenner, der in dieser Frage allerdings nicht genannt werden möchte. So groß die Kritik an Verwaltung und Wirtschaftsförderung ist. Verscherzen möchte man es sich mit ihr auch nicht.

Indes weiß die WAZ aus vielen Besuchen in Betrieben und Gesprächen mit Inhabern und Geschäftsführern, dass diese verhohlene Kritik längst kein Einzelfall und mehr als etwa eine persönliche Animosität und der Tatsache geschuldet ist, dass Personen nicht miteinander können. Die Unzufriedenheit richtet sich allerdings nicht nur gegen den Apparat, sondern auch die politischen Entscheidungsträger. Geeignete Flächen zur Verfügung stellen kann die Wirtschaftsförderung nur, wenn die Lokalpolitik zuvor Gewerbe- und Industrieflächen ausgewiesen und überhaupt für die passende Infrastruktur gesorgt hat. Auch daran hapert es oft.